Die vergessenen Krimtartaren…

Nun, immer wieder muss die Annektion der Krim durch Russland als Grund für die fortgesetzten Sanktionen der EU gegenüber Russland herhalten, nach dem Muster: „So lange der Zustand der widerrechtlichen Besetzung der Krim anhält, die de jure noch immer Teil der Ukraine ist, so lange gelten die Sanktionen gegen Putin`s Russland.“
Teile der amerikanischen Politik, insbesondere die Republikaner wie Senator und Ex-Präsidentschaftskandidat McCain und der militärisch-industrielle Komplex drängen auf direkte Militärhilfe der NATO an Ukraine, einige würden – diesen Eindruck gewannen zuletzt jedenfalls weniger kriegslüsterne BeobachterInnen – wohl am liebsten Putin vor die Wahl stellen: Wohlverhalten oder Krieg… solchen Scharfmachern gelten schon die deutsche Kanzlerin und ihr Präsidentenkollege aus Frankreich als Schwächlinge, whimps, gegenüber den armen, erpressbaren, Russland ausgelieferten jungen osteuropäischen Demokratien wie den Staaten des Baltikums, die eine härtere Gangart des Westens gegenüber dem neuen russischen Zaren wünschen.
Auf die globalen strategischen Asp0ekte europäischer Menschenrechts- undoder Friedenspolitik werden wir hier in den nächsten Wochen noch eingehen.
Heute jedoch wollen wir zunächst mal sehen, wie es inzwischen den Menschen auf der krim geht, von denen in all den Regierungsverlautbarungen so gut wie nie die Rede ist – und zwar einerseits der leidgeprüften Minderheit auf der Krim, den Krimtartaren, andererseits der mehrheitsbevölkerung an der Krim, die damals mehrheitlich nach der Einschätzung der meisten BeobachterINnen die russische Annektion eher als Chance, denn als Bedrohung sah…
Wir fragten die Referentin der Gesellschaft für bedrohte Völker für die ehemaligen GUS-Staaten, Sarah Reinke: Waren die vollmundigen russischen Versprechungen gerade gegenüber der Minderheit der Krimtartaren, es werde bald allen an der Krim besser gehen, auch ihnen, pure Propaganda?

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