LORA wurde mit dem Bürgerpreis des bayer. Landtags geehrt und fordert eine Änderung des Mediengesetzes für Bürgerradios

logobuergerpreis2016titelRadio LORA München und Radio Z Nürnberg haben am 20. Oktober 2016 den 3. Preis des Bürgerpreises 2016 des Bayerischen Landtags überreicht bekommen.
„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung durch den Bayerischen Landtag und werden einen Großteil des Preisgeldes in die Erneuerung der zum Teil veralteten Technik und in die Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen stecken. Wir erhoffen uns dadurch aber auch neuen Schwung für unsere gemeinsam mit Radio Z betriebene Kampagne „Medienvielfalt in Bayern“, mit der wir uns das Ziel gesteckt haben, eine gesetzliche Verankerung eines Förderauftrags für Community Medien in Bayern zu erreichen,“ sagt LORA-Geschäftsführer Eberhard Efinger.
Für die Preisverleihung hat der Bayerische Landtag einen kurzen Film über Radio Z und LORA machen lassen.
LORA München – der Sender, der aus dem Rahmen fällt
LORA München ist seit 1993 ein unabhängiges, nicht-kommerzielles Community Radio (Bürgerradio). Unser Themenspektrum reicht von Wirtschaft und Sozialem über Ökologie und Gesundheit bis hin zu Eine Welt und multikulturellem Miteinander sowie Kultur. Wir verstehen uns als Forum für gesellschaftlich engagierte Personen, lokale Initiativen, Organisationen und Institutionen. Für engagierte Mitarbeit steht LORA  jeder und jedem offen.
Dabei sieht LORA München seinen besonderen Auftrag darin, MigrantInnen, Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchteten sowie zivilgesellschaftlichen Vereinen und Gruppen, die sich mit dem Themenspektrum Migration und Inklusion beschäftigen, eine Plattform für ihre Anliegen zu bieten.
Bei LORA München engagieren sich über 250 ehrenamtliche MitarbeiterInnen. Knapp 50 Vereine und Initiativen gestalten ein regelmäßiges Programm. Von den MitarbeiterInnen werden dabei alle Bereiche abgedeckt, wie Redaktion, Moderation, Sende- und Produktionstechnik, PC und Netzwerk, Öffentlichkeitsarbeit und Buchhaltung. „Montag bis Freitag, 7 Stunden am Tag on Air, über 90 % neue Produktionen, ohne Werbepausen. Ich frage mich immer wieder: Wie schaffen wir das eigentlich? Eben durch ehrenamtliches Engagement!“ hebt die LORA-Vereinsvorsitzende Karin Bergs die Leistung der LORA-Aktiven hervor.
Radio Z – das Community Radio aus Nürnberg

Auf der Preisverleihung im Bayerischen Landtag haben wir mit Geschäftsführerin Syl Glawion und dem Vorstandsvorsitzenden Philip Manthey über Radio Z gesprochen:
logo[display_podcast] Die LORA-MitarbeiterInnen Fabian Eckstedt und Sandra Nieder über die Veranstaltung im Landtag
Bayerischer Landtag lehnte Petition von Radio Z und Radio LORA ab
Genau vor einem Jahr, im Oktober 2015 lehnte die CSU im Landtag die Petition von Radio Z und Radio LORA zur Änderung des bayerischen Mediengesetzes samt zugehörigem Gesetzentwurf von SPD, Grünen und Freien Wählern ab. „Das heißt: Bayern verzichtet auf eine Basisförderung für seine freien Radiosender, d.h. auf die aktive Förderung von Meinungsvielfalt im nichtkommerziellen Rundfunk,“ so Dietmar Freitsmiedl, Lora-Programmkoordinator.
Neben der Landtagsopposition unterstützt auch die Stadt München seit längerem das Anliegen der beiden Community Radios (Bürgerradios). Im Juli 2013 wurde die „Stadtratsresolution zur Unterstützung nicht kommerzieller Hörfunksender“ gegen die Stimmen der CSU und der BIA in der Stadtrats-Vollversammlung verabschiedet.
Auch der damalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude stellte sich hinter die Forderungen der Kampagne:
„Radio Lora und andere nicht-kommerzielle Hörfunksender erfüllen in unserer pluralistischen Gesellschaft wertvolle Aufgaben. Sie ermöglichen vielen Menschen niederschwelligen Zugang zu den Medien, sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Medienerziehung und zur Medienkompetenz und fördern die Integration und das Verständnis unter den Kulturen. Letztlich stellen sie ein ganz spezifisches Angebot zur Partizipation in unserer Gesellschaft dar und unterstützen so den demokratischen Diskurs.(…) Deshalb halte ich es für notwendig, nicht-kommerzielle Betreiber so genannter Community Radios besser strukturell zu fördern, als dies bislang in Bayern der Fall ist.“
Hintergrund
Schon im Jahr 2009 wurde vom Ministerkomitee des Europarats gefordert, die sogenannten Community Radios als dritte nichtkommerzielle Säule neben öffentlich-rechtlichen und privat-kommerziellen Medien als förderungswürdig anzuerkennen. Das wurde auch vom Europäischen Parlament bestätigt. Diese Forderung haben sich die nicht-kommerziellen Sender Radio Z in Nürnberg und Radio LORA München zu eigen gemacht. Vor allem auch deshalb, weil mit dieser Anerkennung eine Basisfinanzierung verbunden ist, auf die Community Radios wie Radio Z und Radio LORA München angewiesen sind.

 

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