Gedenken zum 37. Jahrestag des Oktoberfestattentats – Aufklärung steht noch immer aus

Am 37. Jahrestag des Oktoberfestattentats wurde wie jedes Jahr der 13 Toten und der über 200 Verletzten des Anschlags am Mahnmal am Eingang zur Theresienwiese gedacht. Wir waren vor Ort und haben mit dem Journalisten Ulrich Chaussy darüber gesprochen, was seit der Wiederaufnahme der Ermittlungen durch die Bundesanwaltschaft im Jahr 2014 passiert ist. Und wir haben die bewegende Rede von Robert Höckmayr gehört, der das Attentat schwer verletzt überlebt hatte. Zu Beginn sprach Jugendsekretär Andro Scholl von der Münchner DGB-Jugend.
Über 150 Bürgerinnen und Bürger, darunter viele Stadträte und Landtagsabgeordnete, hatten sich am 26. September 2017 am Mahnmal versammelt und Oberbürgermeister Dieter Reiter sprach das Grußwort der Stadt, in dem er eine verstärkte juristische Aufklärung forderte. Denn der Anschlag auf das Münchner Oktoberfest am 26. September 1980 ist bis heute nicht aufgeklärt. 13 Menschen kamen zu Tode, über 200 wurden zum Teil schwer verletzt. Die damaligen Ermittlungsbehörden gingen relativ schnell davon aus, dass die Tat von dem rechtsradikalen Studenten Gundolf Köhler, der bei dem Anschlag ums Leben kam, begangen wurde – und zwar ganz allein von ihm – als Einzeltäter.
Dagegen jedoch erhob sich schon bald Widerspruch. Vor allem dem Rechtsanwalt Werner Dietrich und dem Journalisten Ulrich Chaussy ist es zu verdanken, dass 2014 die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe die Ermittlungen wiederaufnahm. Die beiden hatten durch eigene Recherchen herausgefunden, dass vieles darauf hindeutet, dass Gundolf Köhler Mittäter gehabt haben muss.
Bevor wir mit Ulrich Chaussy über die Indizien reden, die gegen die Einzeltäter-Theorie sprechen, hören wir zunächst den Jugendsekretär Andro Scholl von der Münchner DGB-Jugend zur Frage, warum sie das Gedenken am Mahnmal ausrichten.

Der Journalist Ulrich Chaussy hat mit seinen Rechercheergebnissen mit dazu beigetragen, dass die Bundesanwaltschaft 2014 die Ermittlungen zu den Hintergründen des Attentats wiederaufnahm. Nach dem Gedenken am Mahnmal haben wir ihn gefragt, was seitdem passiert ist.

Eine bewegende Rede am Mahnmal hielt Robert Höckmayr, der das Attentat am 26. September 1980 schwer verletzt überlebte. Er hat damals zwei Geschwister verloren, zwei weitere Geschwister und seine Eltern wurden schwer verletzt. Nach nun 37 Jahren ist er der letzte Überlebende seiner Familie. Einen Ausschnitt seiner Rede hören wir jetzt. Die schlechte Tonqualität – gerade am Anfang – bitten wir zu entschuldigen.
Robert Höckmayr wollte natürlich in seiner Rede den Toten und Verletzten des Attentats gedenken, aber der Grund warum er am 26. September 2017 hier stand, war ein anderer, wie er erläuterte.