Grüße aus dem Baumwipfel – aktuelle Situation im Hambacher Forst

Wenn man im Wald spazieren geht, schlägt das Herz messbar ruhiger, der Blutdruck sinkt, die Muskeln entspannen sich. Gleichzeitig werden Angespanntheit, Stress und Erschöpfung verscheucht, und positive Gefühle erscheinen größer und wichtiger als jene, die einen eher zermürben. Das alles haben Forscher in letzter Zeit herausgefunden. Die Wirkung vom Wald auf den Menschen ist eines der Topthemen der auch populär vermarktbaren Wissenschaften. Über die Wirkung des Waldes auf die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden machen sich die Aktivisten im Hambacher Forst derzeit hingegen weniger Gedanken. Ihnen geht es viel mehr um die Wirkung von Kohlebergbau auf den Jahrhunderte alten Wald. Und die ist ziemlich eindeutig: Rodung, Abtragung des Bodens und brach liegen lassen. Um das zu verhindern sitzen die Aktivisten seit langer Zeit auf den Bäumen, in ihren Baumhäusern die mittlerweile zu Baumhausdörfern zusammengewachsen sind, mit Infrastruktur vom Boden bis in die Baumwipfel. Aber was sich so idyllisch anhört, gehört wohl bald der Vergangenheit an. Gestern kamen Mitarbeiter vom Bergbaubetreiber RWE und begannen den Boden des Waldes zu Räumen, mit Polizeischutz natürlich. Wir sprachen mit Jona, der als einer der Aktivisten der Hambacher Forst Besetzung uns von einem Baumhaus aus ein Lagebild der Situation zeichnet. Als erstes wollten wir von ihm wissen, wie er sich nach den Räumungen fühlt.