Ukraine – Geheimdienst soll Ex-Femen-Aktivist gefoltert haben

Im Journalismus gibt es Geschichten, an die traut sich erstmal so schnell keiner ran. Zu unsicher, zu weit weg von der eigenen Lebensrealität, zu anrüchig und zu groß die Gefahr missverstanden zu werden. Aber im Journalismus gilt auch: Hinter jeder Geschichte stecken Menschen und ihre persönlichen Schicksale. Wenn wir sie aus der eigenen Scheu heraus Themen nicht behandeln, drohen sich ihre Schicksale zu wiederholen.
Dies sei vorausgeschickt, denn im nächsten Interview geht es um einen der blinden Flecke der deutschen Berichterstattung: Die Ukraine – beziehungsweise um Verbrechen die vom ukrainischen Geheimdienst und dem Staat begangen werden.
Das liegt vor allem an der andauernde Propaganda, von beiden Seiten, wobei die russische mittlerweile weltweit aufgenommen und weiterverbreitet wird. All das ergibt eine große Skepsis bei Vorwürfen an dem gefühlten „Underdog“ Ukraine, schließlich könnte eine „Putin-Kampagne“ dahinterstecken.
Dabei wird aber gerne eine Grundregel übersehen: Überall passieren Verbrechen und im Krieg noch mehr, auch gegenüber der eigenen, nicht linientreuen Bevölkerung. Wir sprachen mit Ulrich Heyden, der als deutscher Journalist in Moskau lebt und arbeitet, und baten ihn uns einen besonders krassen Fall zu schildern.

Interview von Fabian Ekstedt mit Ulrich Heyden – 03.03.21 – 24:45

Über die Anerkennung von Jefgeni Wasilkewitsch als politischer Flüchtling in den Niederlanden wird am 25.03.2021 entschieden.

Im Anschluss an das Interview meldete sich Ulrich Heyden noch einmal bei uns und bat uns folgende Nachrichten zu veröffentlichen:

Wer Jefgeni Wasilkewitsch unterstützen will, kann sich telefonisch direkt mit ihm in Verbindung setzen: Jefgeni Wasilkewitsch, Tel.: +31 682 93 70 49 (Whatsapp).

Ferner können Sie sich an die Rechtsanwältin von Jefgeni, Julia Gawriljuk, (kulirvag[at]ukr[dot]net) und die Menschenrechtlerin Viktoria Koltunowa (levanta56[at]ukr[dot]net), beide in Odessa wenden.