In Passau gehts rund. Diesen Satz haben Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, sicherlich nicht erwartet. Aber die Drei-Flüsse-Stadt in Niederbayern wird gerade zum bayrischen Schauplatz der Klimafrage. Dabei gibt es in Passau keinen Kohleabbau, kein Kohlekraftwerk, keine direkt geplante Rodung, also keinen direkten Anlass.
Was es aber gibt, sind junge Menschen, die sich enttäuscht zeigen von dem lokalen Klimaschutzkonzept und dem Vorhaben, eine neue Umgehungs-straße zu errichten. Und diese jungen Menschen sind aktiv geworden. Schon an diesem Montag haben sie deshalb eine Kundgebung auf einem Baum abgehalten, ihn sozusagen besetzt. Dann kam die Räumung, die jungen Aktivist*innen wurden vom SEK vom Baum geholt und die Lokalpresse hatte ein Thema für viele Zitate. Da wurde gefordert, dass die Aktivist*innen die Einsatzkosten von Polizei und Feuerwehr zahlen sollen. Der Bürgermeister nahm den Sachverhalt zum Anlass die Grünen verantwortlich zu machen. Und der lokale Bundestagsabgeordnete, Andreas Scheuer, bezeichnete die Baumbesetzer*innen gar als „Extremisten“. Und die „so verunglimpften“, was machten die? Die haben einfach heute morgen wieder zwei Bäume besetzt, diesmal an einer anderen Stelle. Und wir haben auf dem Baum angerufen und Kira von den Baumbesetzer*innen gefragt, was sie denn so als Extremisten machen.
Soweit Kira von den Baumbesetzer*innen vom Baumhaus Passau. Das Gespräch haben wir heute morgen um 11 Uhr aufgezeichnet. Bis zum Redaktionsschluss ist es noch mehr rund gegangen in Passau: nach einer Solikundgebung, einer drohenden Räumung durch die Polizei und langen Diskussionen, haben die Aktivist*innen sich anscheinend mit der Stadt und der Polizei darauf geeinigt auf „alternative Bäume“ auszuweichen um dort ihr Klimacamp ungestört bis zum 11. Mai abzuhalten. Weitere Infos unter: https://passau.klimacamp.eu/