Vom 20.1. – 23. Januar 2011 findet die 6. Ausgabe der Reihe
FilmWeltWirtschaft statt, die Filmreihe zu Globalisierung, Arbeit und
Unternehmensverantwortung. Der diesjährige Schwerpunkt liegt auf dem
Thema „Macht und Medien“.
Do 20.1.2011 um 19.00 Uhr
MANUFACTURING CONSENT: NOAM CHOMSKY AND THE MEDIA – Kanada 1992 – Mark
Achbar, Peter Wintonick – 167 min, OmU – Der „Meister der
Medientheorie“, der amerikanische Intellektuelle Noam Chomsky, wird
über eine Zeitspanne von 25 Jahren über sein Leben, seine Arbeit und
vor allem über seine theoretischen Ansätze befragt. Er kritisiert vor
allem das Hegemoniestreben der USA, die Kontrolle der Massenmedien
durch Großkonzerne und andere Formen der Medienzensur. Regisseur Mark
Achbar (THE CORPORATION) findet trotz des theoretischen Themas visuell
faszinierende Bilder, um den Zuschauer an der komplexen Welt Chomskys
teilhaben zu lassen.
Freitag 21.1.2011
18.30 Uhr
Breaking the News – Kurzfilmprogramm mit Diskussion zur Rolle der
Medien zwischen zur Rolle der Medien zwischen Verantwortung,
Manipulation, Komplizität und Widerstand.
Image ist alles!? CSR/PR-Kommunikation, Greenwashing, Propaganda – wo
sind die Grenzen, was ist Schwindel? Werden wir als Bürger des
Globalen Marktes zunehmend medial verschaukelt? Oder entfalten sich im
Web 2.0 (YouTube, Facebook etc.) zunehmend auch neue Potentiale
bürgerlichen Protests? Von den Anfängen der PR wird der Bogen gespannt
über die gezielte Grünfärberei bis zu den jüngsten, medial
aufgerüsteten Protesten gegen Stuttgart 21, die Laufzeitverlängerungen
für Kernkraftwerke und Atommüll-Castor-Transporte.
21.00 Uhr
REGENZEITEN – D 1997 – Franz Winzentsen – 3 min – Aufklärerischer
Trickfilm über das Phänomen des Regens, das sich vor allem in
gebrauchten Filmkopien niederschlägt.
VIDEOCRACY – Schweden 2009 – Regie: Erik Gandini – 85 min, OmeU –
„Videocracy“, die Macht der Bilder über die Gesellschaft, wird
nirgendwo so sehr von einer einzelnen Person verkörpert wie in
Italien, wo Premierminister Berlusconi seit mehr als drei Jahrzehnten
die Medienvorherrschaft hält. Die Dokumentation ist eine
unterhaltsame Reflexion über das italienische Fernsehen und seinen
Einfluss auf die italienische Kultur und Politik. Mit ironischer
Distanz porträtiert Erik Gandini jene seichten italienischen TV-Shows
mit ihren spärlich bekleideten Frauen, die Berlusconi seinem Volk
vorsetzt und mithilfe derer er nicht selten seine politischen
Botschaften zu transportieren versucht.
Samstag 22.1.2011
18.30 Uhr
THE SHOCK DOCTRINE – GB 2009 – Regie: Michael Winterbottom , Matt
Whitecross, nach dem Buch von Naomi Klein – 79 min, OF – In ihrem
Bestseller „The Shock Doctrine“ erklärt die kanadische
Globalisierungskritikerin Naomi Klein den Aufstieg des
Katastrophen-Kapitalismus, bei dem Krisensituationen von Regierungen
und internationalen Konzernen ausgenutzt werden, um ganze
Volkswirtschaften auszubeuten. Der Film folgt mit ausgewähltem
Archivmaterial den Thesen Kleins, beginnend mit der
wirtschaftsliberalen Doktrin des Ökonomen Milton Friedman und den
unterschiedlichen Versuchen, seine Theorie in die Praxis zu
übertragen. Seine Thesen, die großen Einfluss auf die internationale
Währungspolitik hätten, trügen ihrer Meinung nach zur Verelendung und
Ausbeutung in weiten Teilen der Erde bei. Der Schock vom 11. September
2001 hat demnach eine lange Vorgeschichte.
21.00 Uhr
ELEVATOR WORLD – USA 1999 – Mitchell Rose – 4 min, OmU – Eine
Fahrstuhltheorie über die sich stets verändernde geometrische
Ausrichtung von Personen beim Ein- und Ausstieg – und ein Versuch zur
Kommunikation.
THE YES MEN FIX THE WORLD – USA 2009 – Andy Bichlbaum, Mike Bonnano –
87 min, OF – Ein gewagtes, selbstironisches Spiel mit den Regeln der
Macht und ein entlarvender Frontalangriff auf alles, was eigentlich
unmöglich ist. Die Politaktivisten Yes-Men beherrschen die
Business-Camouflage perfekt: Aufwändig gefälschte Websites und
angepasstes Auftreten auf dem Parkett der Wirtschaft und Politik
führen sie zu Vorträgen auf internationalen Konferenzen und Interviews
in Fernsehstudios. Mal geht es um Bhopal, mal um Sozialbauten für die
Opfer des Hurrikans Katrina oder um Schutzanzüge gegen den
Klimawandel. Sie provozieren mit den unglaublichsten Ideen, die für
wahr gehalten werden und handeln dann im Namen ihrer Gegner.
„Hilarious, therapeutic, inspiring. The Yes Men are geniuses.“
(Naomi Klein)
Sonntag 23.1.2011
18.30 Uhr
8th WONDERLAND – Frankreich 2008 – Regie: Nicholas Alberny, Jean Mach
– Darsteller: Darsteller: Matthew Géczy, Robert William Bradford,
Alain Azerot, Ahlima Mhamdi – 94 min, OmU – Es ist das erste Land der
neuen Art, ein Zusammenschluss von Nutzern des Internets, die sich in
virtuellen Chatrooms treffen und über die Missstände der Welt
debattieren – und die vor allem etwas tun. In wöchentlichen
Abstimmungen entscheiden sie über Agitprop-Aktionen, die sich
einfallsreich gegen die Auswüchse des Kapitalismus richten, gegen
Diktaturen und Unterdrückung. Zunehmend radikale Aktionen werden
geplant und durchgeführt, bis hin zum Mord an unliebsamen Personen.
Ein Spielfilm ohne Hauptdarsteller, sondern mit mehreren Figuren, die
sich nur in virtuellen Räumen begegnen und ein visueller Ritt durch
die internationalen Medienlandschaften, der sich der Methoden bedient,
die er entlarven will.
Einführung: Georg Zoche (Transnationale Republik)
21.00 Uhr
CESKY SEN – DER TSCHECHISCHE TRAUM – Tschechien 2004 – Regie: Vit
Klusak, Filip Rmunda – 87 min, OmU – Zwei Prager Filmstudenten drehen
einen Dokumentarfilm über die Eröffnung eines großen Supermarktes, den
es in Wirklichkeit gar nicht gibt, und entlarven so die
psychologischen und manipulativen Kräfte der Konsumwelt. Für Cesky Sen
lassen sie eine umfassende mediale Werbekampagne entwerfen: mit Logo
und markeneigenen Produkten, einem sentimentalen Song, Werbefilmen und
Radiospots. DER TSCHECHISCHE TRAUM ist ein witziger und provokativer
Blick auf die Auswirkungen steigenden Konsumverhaltens einer
post-kommunistischen Gesellschaft. Das Experiment führte zu
zahlreichen Kontroversen, provozierte teilweise extreme Reaktionen in
der tschechischen Bevölkerung und den Medien und wurde sogar im
Parlament diskutiert.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Münchner Initiative CSR.
Der Flyer ist im Internet abrufbar unter http://www.stadtmuseum-online.de/aktuell/prfww6.pdf
Karten können vorbestellt werden unter Tel. 089/ 233 96450.