BA 9 Neuhausen-Nymphenburg gedenkt des Tages der Befreiung am 8. Mai 1945
Ansprache von Martin Löwenberg, Widerstandskämpfer und Holocaust-Überlebender
Am 8. Mai 2011 jährt sich zum 66. Mal das Ende des 2. Weltkrieges, der Tag der Befreiung von Nazidiktatur und Gewaltherrschaft in Deutschland und Europa.
Aus diesem Anlass veranstaltet der BA 9 Neuhausen-Nymphenburg eine Gedenkveranstaltung am Platz der Freiheit. Beginn ist um 11 Uhr, Ende ca. 12.00 Uhr.
Gedenkredner ist Martin Löwenberg, Widerstandskämpfer gegen das Naziregime, KZGefangener und Holocaust-Überlebender.
Musikalisch umrahmt wird das Programm vom Bläsertrio Stephanie Faltermeier, Matthias Frankenhauser und Tian Aw Yong.
Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, an dieser Feierstunde teilzunehmen.
Martin Löwenberg wurde als Kind sozialdemokratischer Eltern am 12. Mai 1925 in Breslau geboren. Schon früh engagierte er sich politisch. 1939 zwangen die NS-Rassengesetze Martin Löwenberg seine landwirtschaftliche Lehre abzubrechen. Während des Krieges half er Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen, indem er ihnen Lebensmittelmarken oder Essen brachte. 1944 wurde er dabei erwischt und ins KZ Flossenbürg in Bayern und später nach Longwy/Villerupt, Lothringen und anschließend in das KZ Leitmeritz (Litomerice) (Außenlager des KZ Flossenbürg in Tschechien) deportiert. Am 7. Mai 1945 wurde Martin Löwenberg von der Roten Armee befreit.
Nach Kriegsende setzte Löwenberg sein antifaschistisches politisches Engagement fort. Für diesen Einsatz erhielt er 2004 die Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte. Bereits im Jahr 2000 hatte ihm die Stadt München die Medaille „München leuchtet“ in Silber verliehen für sein langjähriges Wirken als Zeitzeuge in Schulen, bei Vorträgen und Demonstrationen, wo er immer vor den Gefahren des Rechtsextremismus warnte.
Am 8. Mai wird Martin Löwenberg ab 11 Uhr am Platz der Freiheit unter dem
Motto „8. Mai, Tag der Befreiung, was sonst!?“ über diesen schicksalhaften Tag und seine Erfahrungen aus der dunkelsten Zeit Deutschlands berichten.
Für den festlichen musikalischen Rahmen sorgt ein Bläsertrio junger Musiker aus München.
Die Klarinettistin Stephanie Faltermeier studierte in München am Richard-Strauss- Konservatorium, bevor sie 2008 in die Klarinettenklasse von Prof. Ulf Rodenhäuser an die Musikhochschule wechselte, wo sie derzeit nach einem künstlerischen Diplom mit Auszeichnung die Meisterklasse besucht. Neben dem Stipendiat bei „Live Music Now“ von Yehudi Menuhin ist sie auch Stipendiatin der Stiftung Villa Musica Rheinland-Pfalz.
Der Klarinettist Matthias Frankenhauser studierte zunächst an der Musikhochschule Nürnberg.
Sein künstlerisches Diplom erhielt er mit Auszeichnung. Auch er führte er sein Studium in der Meisterklasse von Prof. Ulf Rodenhäuser an der Hochschule für Musik und Theater (HMT) München fort. Er ist seit Februar 2008 ebenfalls Stipendiat der Organisation „Live Music Now“ und seit 2009 Klarinettist des Bundespolizeiorchesters München.
Der Fagottist Tian Aw Yong begann seine musikalische Laufbahn am Yong Siew Toh Conservatory of Music in Singapur. Nach der Übersiedlung nach Europa machte er sein Konzertdiplom an der Hochschule der Künste in Bern. Seit 2008 studiert er an der HMT München. Tian Aw Yong ist unter anderem Stipendiat der Orff- Akademie des Münchner Rundfunkorchesters.
Text: Wolfgang Schwirz
Pressemitteilung.
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