Nach einem weiteren Aufschub soll nun Anfang Juni das letzte selbstverwaltete Haus 49 der Domagk-Künstlerateliers und damit der subkulturelle Charme der einst größten Künstlerenklave Europas endgültig dem Erdboden gleichgemacht und neu bebaut werden.
Ende Februar hatte die Künstler – wesentlich früher als erwartet – der Räumungsbescheid der Stadt München erreicht. Seit dem hat sich viel getan: Demonstrationen, Tausende Unterschriften und zukunftsweisende Nutzungskonzepte, die die KünstlerInnen für das Areal entworfen haben. Diese aber wurden abgelehnt. Im Haus wird vermutet, dass sich der Kulturausschuss des Stadtrates, das Kulturreferat und die Kommunalreferate gar nicht eingehend mit den Nutzungsplänen auseinandergesetzt haben, sondern möglicherweise andere Gründe haben, warum man dieses Haus abreißen und damit die Künstler auf die Straße setzen will.
Immerhin ist nicht der gesamte politische Druck, den die KünstlerInnen in Gang gebracht haben, an der Verwaltung abgeprallt.
Ende April durften sich die Bewohner von Haus 49 bei der Stadt um Ateliers in der Dachauer-/Ecke Schwerereiterstraße bewerben. Nicht alle haben das getan, um damit ihren Protest gegen die städtische Kontrollpraktik des Auswahlverfahrens auszudrücken. Hören Sie dazu Ansgar Oswald aus dem Haus 49.
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Abmoderation
Soweit Ansgar Oswald aus dem vor dem Abriss stehende Haus 49 der Domagkateliers über Niedergang und mögliche neue Aufbrüche in der Münchner Kunstszene jenseits von Hypo Kunsthalle und Residenztheater.
Wer nocheinmal oder gar zum ersten Mal in den Genuss offener Ateliers, Musik und Austausch mit den KünstlerInnen kommen möchte, sollte an diesem Samstag die letzte Gelegenheit wahrnehmen und in die Domagkstraße kommen.