Antimonarchistisches Schwimm-In gegen den Ludwig-Kult

Wäre die Wasserschutzpolizei am 13. Juni 1886 so präsent gewesen wie 125 Jahre später, würden sich heute wahrscheinlich andere Mythen um König Ludwig II. und seinen Tod ranken müssen.
Der Rummel um seinen Tod und die monarchistischen Geschichtslügen vom „Märchenkönig“ und anderen wittelsbachischen Umtrieben gingen dem „Anderen Bayern“ seit langem auf den Geist. Und so dachte sich der Verein ein Gedenkevent der ganz anderen Art aus. Sie luden zum 13. Juni 2011 an den Starnberger See, zum Ort des damaligen Geschehens.
Der Aufruf des „Anderen Bayern“ hatte sich an alle DemokratInnen, FreischwimmerInnen und Wasserratzen in Bayern gerichtet. Der „Ludwixerei“ sollte endlich Einhalt geboten werden. Bayern sollte sich endlich frei schwimmen.
Die Badebusse fuhren vom Münchner Gewerkschaftshaus nach Berg / Leoni. Der Darsteller des Königs, Fritz Letsch, kam mit dem Fahrrad und parkte es am DGB-Haus.
Zwei Busse voll von monarchismuskritischen Badelustigen trafen am Nachmittag – nach den offiziellen Feierlichkeiten vom Vormittag – am Gewässer des Todes ein.
Das Kulturprogramm des „Anderen Bayern“ umfasste die Musikgruppe „Die Opernbayern“ mit eigenen Richard Wagner-Interpretationen, eine Ansprache der Kabarettistin Maria Peschek, die Rezitation des Erich Mühsam-Gedichtes „In Treue fest“ durch Boris Heczko. Die Herren Reichert und Glötzner präsentierten einen Ludwig-Kurz-Sketch.
Den Beitrag Maria Pescheks kommentierte ein mündiger Bürger aus dem Publikum mit „Da’schlogn wär g’rad recht für so an Scheißdreck“.

Anschließend wurde auf einer mit einem Laken verhüllten Tragbahre der tote König von vier knackigen – aus dem Publikum rekrutierten – Jünglingen herbeigetragen. Die Auferweckung des Königs geschah per Kuss durch einen hübschen Trachten-Punk. Der König erwachte und nahm sofort seine monarchischen Pflichten wahr. Er verteilte die Gold-Taler aus dem Reptilienfonds an die TeilnehmerInnen der Versammlung.

Der Himmel über Bayern weinte aus Pietät. Ein Grund mehr für die Badewilligen mit bunten Schwimmutensilien ins Wasser zu springen. Ein großes demokratisches Schwimm-In fand nach vorheriger Aufwärm-Gymnastik unter der Leitung von Hiltraud Pusch-Zenker im Starnberger See statt.
Nass und very amused fuhr die ca. 70köpfige Gemeinschaft per Bus nach München zurück. Der König ließ sich zum DGB-Haus fahren, um sein Fahrrad zu holen.

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Das Badeverbot war zum LII-Jubiläum aufgehoben.
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Die Wasserwacht wachte.
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Medienvielfalt in Bayern: Das Öffentlich-Rechtliche TV+Radio interviewte zwei Badewillige vom Verein „Das andere Bayern“.

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Ein mexikanischer Tourist und ein antimonarchistisches Krokodil.
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Eröffnung des Kulturprogramms durch Wolfram Kastner.
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Die Kabarettistin Maria Peschek und der Erich Mühsam-Rezitator Boris Heczko.
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Noch ist der König tot.
Doch dann …
… kam kein Königssohn des Wegs, sondern ein schöner Punk …
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Die Auferstehung wurde spontan mit einem Schwimm-In im See gefeiert.
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Die Medienmeute am Ufer und ein Mann mit einer Krone über der Bademütze im Wasser.
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Schwimmen gegen den Ludwig-Kult.
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18 Grad Celsius Wassertemperatur.
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Die FreundInnen der Demokratie und des Wassersports beim Gruppenbild mit Königsbier.

3 Kommentare

  1. Hallo,
    Ich finde es pfundig, wenn es so ein Gegengewicht wie Euch zu den verstaubten Royalisten gibt.
    Diese hängen nur in irgend einer verklärten Vergangenheit nach, die es auch in der damaligen Zeit nie gegeben hat. Das gemeine Volk war hauptsächlich arm und hatte nichts mit dem königlichem Pomp am Hut. Das einzig gute hatte der Ludwig II, dass er das Geld nicht für Kriege, die zusätzlich nur wieder Menschenleben gekostet hätten, ausgegeben hat sondern für seine (Luft-)Schlösser, von denen wir heute noch was haben.
    vui Griass
    da Woidda

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