Die Roma, darin eingeschlossen die Sinti, bilden mit etwa zwölf Millionen Angehörigen die größte Minderheit in Europa. Sie leben aufgeteilt in mehrere ethnische Gruppen in allen europäischen Ländern. Ausgrenzung, Diskriminierung und Benachteiligung sind europaweit noch immer prägende Fakten für viele europäische Roma. Eine neue Generation von Roma-AktivistInnen und KünstlerInnen setzt sich jedoch mit diffusen Fremdbildern und Zuschreibungen sowie bestehenden Traditionen sehr bewusst auseinander. Es wächst ein neues kulturelles Selbstbewusstsein.
Dieses steht vom 19. April bis 22. Mai 2012 im Zentrum der stadtweiten Veranstaltungsreihe „Stimmen der Roma“. Das Programm präsentiert im Zeitraum von fünf Wochen in ca. 30 Veranstaltungen an verschiedenen Orten in München ein breites Spektrum aus dem zeitgenössischen Kunstschaffen der Roma. In Diskussionen, Vorträgen, Ausstellungen, einer eigenen Filmreihe im Filmmuseum, Konzerten, einer Lesenacht und Stadtführungen verschaffen sich die „Stimmen der Roma“ Gehör und präsentieren sich als fester Bestandteil der europäischen Gesellschaften. Ein spezielles Schulprogramm ergänzt das Angebot für Jugendliche.
Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe mit dem Podium „Roma. Kultur im Aufbruch “ am 19. April im Münchner Gasteig. TeilnehmerInnen sind namhafte RomakünstlerInnen wie der in Köln lebende Schriftsteller Jovan Nikolic, die international erfolgreiche Kuratorin Timea Junghaus aus Budapest, die 2007 den ersten Roma-Pavillon auf der Biennale in Venedig kuratierte, der junge Musiker und Komponist Adrian Gaspar aus Wien sowie der Autor, Kulturwissenschaftler und Musiker Alexian Alexian Santino Spinelli aus Italien. Die Moderation übernimmt der Dramaturg Björn Bicker.
Die Münchner Stadtbibliothek zeigt im Gasteig vom 3.5. bis zum 22.5.2012 in Kooperation mit der Allianz Kulturstiftung die Ausstellung „SHOWROM – Stimmen der Roma“ mit Videoinstallationen, Fotoarbeiten und Graphiken der KünstlerInnen Tamara Moyzes, Nihad Nino Pušija und Alfred Ullrich.
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