Man wird bei der 19. Internationalen HIV-Konferenz , die ab Sonntag fünf Tage lang mehrere Tausend Wissenschaftler, Mediziner, Entwicklungsexperten, PolitikerInnen und AktivistInnen nach Washington lockt, auch über die Tatsache sprechen müssen, dass trotz maximaler Repression nachwievor Drogen auf dem Vormarsch sind, dass außerhalb Afrikas weltweit jede dritte HIV-Infektion Drogenkonsumenten betrifft… Und die Betroffenen werden, so die Geschäftsführerin der Deutschen Aidshilfe, Silke Klumb, weiterhin vorzugsweise in den Knast gesteckt, wo sie ihre Infektion weitergeben, oder sie stecken sich dort erst an, weil sie als Drogenkranke kriminalisiert und in den Knast verbracht wurden, ein Skandal!
Schließt sich auch einer der führenden deutschen Suchtforscher der Forderung der Aidshilfe nach Legalisierung von Drogen an? Wir haben den so genannten deutschen Drogenpapst zu einem Interview gewinnen können, den Professor für sozialwissenschaftliche Suchtforschung an der FHS in Frankfurt am Main, Heino Stöver. Wenn man im Gedenken an von US-Flugzeugen aus der Luft zerstörte kolumbianische Kokafelder, an Hunderte jährliche Tote im unendlichen Drogenkrieg Mexikos, an Knastopfer und verzweifelte Junkiepenner hierzulande, muss man dann nicht sagen, dass die komplette repressive Drogenpolitik schlicht gescheitert ist?