Im türkischen Parlament wurde mit großnationalem Pathos des Regierungschefs eine Art Kriegsermächtigungsgesetz durchgewunken, dass der Regierung und Armee freie Hand lässt, aus den Scharmützeln der letzten Tage in einen direkten bewaffneten Konflikt einzutreten.
EU und USA riefen die Türkei und Syrien zur Mäßigung auf, die Entschuldigung der syrischen Regierung für den Granatenbeschuss, der in einem türkischen Grenzdorf ein Todesopfer klingt, ging über übliche diplomatische Floskeln hinaus, da schimmerte Angst durch.
Was sollen wir von all dem halten? Ein besonders profunder Kenner des Nahen Ostens ist Prof. Norman Paech, der frühere außenpolitische Sprecher der Linkspartei im Bundestag, der sich seit seinem Abschied aus dem Reichstag wieder seiner Professorentätigkeit und einem Buch über Internationales Recht widmet.
Mein Kollege Andrasch neunert konfrontierte ihn mit einem Verdacht… Ihn beschleicht nämlich das Gefühl, als sei das Ganze vielleicht ein abgekartetes Spiel, eine Inszenierung, die geeignet sein könnte, ein Eingreifen der NATO auf Seiten der aufständigen Syrer in den dortigen Bürgerkrieg zu legitimieren.
Wie sieht dies Prof. Paech?