Wer die Berichterstattung über die Realität in den USA vor den Präsidentschaftswahlen verfolgt, der sieht eigentlich immer wieder zwei verschiedene Versionen eines Staates, einer Gesellschaft – einerseits einen multikulturelle Vielvölkerstaat, bunt, spannend, engagiert und der Zukunft zugewandt, andererseits das Amerika der TV-Hassprediger und christlichen Fundamentalisten, die mittels ihrer verquasten Wirklichkeitsverweigerung ihren ökonomischen Zusammenbruch verdrängen.
Das wird ganz besonders oft gezeigt. Der Bible-Belt, die endlosen Weiten, wo in der US-Provinz die Prediger und der Sheriff was zu sagen haben und wo schon die Darwinsche Evolutionstheorie als Teufelszeug gilt.
Wir wollten wissen, wohin sich dieses rätselhafte Riesenland entwickeln könnte und haben den Religionssoziologen Prof. Dr. Detlef Pollack angerufen vom Exzellenzcluster „Religion Und Politik“ der Universität Münster, der sich schwerpunktmäßig mit den USA befasst. Stehen die beiden Kandidaten der Wahl für zwei verschiedene Nordamerikas?