In der nächsten Sendung der Radio-LORA-Reihe SOZIALE WELT – am Mittwoch, den 14. November 2012 um 17 Uhr – wird es um das neue Buch „Fleischmarkt: Weibliche Körper im Kapitalismus“ der Autorin Laurie Penny gehen.
Petra Finsterle vom Club Voltaire, die Autorin Laurie Penny und die Übersetzerin der Publikumsdiskussion Jadina Jaguar (von rechts nach links)
Mit diesem Buch war Laurie Penny am 22. Oktober 2012 zu Gast im Münchner Club Voltaire im Fraunhofer Theater.
Die Schauspielerin Claudia Schmidt (linkes Foto) las aus der deutschen Ausgabe.
In der Diskussion mit dem Publikum übersetzte die in München lebende US-Amerikanerin Jadina Jaguar.
Fotos: Felicitas Hübner
*********
Die Britin Laurie Penny ist 25 Jahre alt. Sie ist Journalistin, Autorin, Bloggerin, Feministin, Sozialistin, Utopistin, Querulantin und Unruhestifterin. Sie lebt in London und schreibt regelmäßig für den New Statesman, den Guardian und den Independent. Neben dem „Fleischmarkt“ veröffentlichte sie gesammelte Blogbeiträge beim Londoner Verlag PlutoPress.
Aus dem Verlagstext der Edition Nautilus:
Unsere Kultur ist besessen von der Kontrolle über den weiblichen Körper, sie quillt über von Darstellungen unwirklicher weiblicher Schönheit. Gleichzeitig weidet sich die Presse an magersüchtigen Starlets, schwangeren Unterschichts-Teenagern und feuchten Schoßgebeten. Laurie Penny, jung und zornig, stellt die versteckten Strukturen der Verdinglichung bloß, die solchen Marktstrategien zugrunde liegen.
»Man erwartet von uns, dass wir selbstbewusst auftreten und sexuell allzeit verfügbar wirken, aber wir sollen uns schämen und werden geächtet, wenn wir Arroganz, Ehrgeiz oder erotisches Verlangen zeigen.« sagt Laurie Penny, angry young woman und Star der englischen BloggerInnen-Szene. Sie legt den Finger auf die Wunde. Der Spätkapitalismus brandmarkt den Körper von Frauen im Wortsinne – er brennt sein Markenzeichen ein. Fleischmarkt versucht, einige der Strategien aufzuzeigen, mit denen Frauenkörper entmachtet und kontrolliert werden. In Kapiteln zu Sexualität, Prostitution, Essstörungen, Konsum und Hausarbeit etwa werden Faktoren dargestellt, die für den Handel mit dem weiblichen Fleisch als sexuelles und soziales Kapital von Bedeutung sind. Laurie Penny kennt die Theorien ihrer Vorkämpferinnen, aber sie berichtet von der Front der heutigen Verwerfungslinien und Grabenkämpfe.
Das Buch „Fleischmarkt“ ist ein Stück feministischer Dialektik, das den Körper der Frau als sexuellen Stützpunkt des kapitalistischen Kannibalismus offenlegt.
Link zu Laurie Pennys Blog
www.penny-red.com
Die Kommentarfunktion bleibt wegen der hohen Wahrscheinlichkeit von verbalen Übergriffen (aus dem eigenen Umfeld) geschlossen.