Zu einem für uns südliche Landratten höchst ungewöhnlichen Thema: Dem Bau von Schiffen und dem Trauerspiel ihrer Verschrottung. Unser Kollege Andrasch Neunert sah einst bei Phoenix eine Dokumentation über die Küste in Bangladesh, riesige Schiffsfriedhöfe an der Küste, Stahlskelette, die von Arbeitern für Hungerlöhne und ohne Schutz vor Chemikalien und Unfällen allmählich zerschnitten werden – ein solcher Arbeiter wird höchstens Mitte Vierzig.
Wir sprachen mit der Berichterstatterin der grünen Bundestagsfraktion für maritime Politik, Dr. Valerie Wilms – Ist es nicht unwürdig, dass wir das Verschrotten oder Recyceln nicht selbst geregelt kriegen?
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Aber warum soll das denn eine Schande sein, wenn unser E-Schrott schon in Afrika landet und dort Mensch und Natur vergiftet, ohne dass wir Gedanken darüber verschwenden? Das ist anscheinend die normale Praxis, sich seinen Müll – ob giftig oder ungiftig, das macht ja keinen großen Unterschied – in andern Ländern zu entledigen, am liebsten in Schwellenländern, die sowieso nix zu sagen haben oder deren korrupten Regierungen ein Deal mit unseren gewissenlosen Regierungen eingehen.
Die Frage wäre für mich: wie lange wollen wir das noch dulden?