Was als „Arabischer Frühling“ begann, hat sich für viele Libyer mit dunkler Hautferbe längst zu einem Albtraum entwickelt. Die Stadt Tawergha im Norden Libyens ist zum Symbol für den Rassismus arabischer Nationalisten gegen ihre dunkelhäutigen Landsleute geworden. Seit drei Jahren, seit dem Beginn des Bürgerkriegs, werden die 35.000 schwarzen Einwohner der Stadt daran gehindert, in ihre Häuser zurückzukehren. Stattdessen werden sie angefeindet und werden gezwungen, in heruntergekommenen Lagern zu leben.
Wir sprachen mit Ulrich Delius, dem Arfikareferenten der Gesellschaft für bedrohte Völker, und befragten ihn zur aktuellen Lage in Libyen.