Der Samstag:
Die Münchner Regionalgruppe von peace brigades international (pbi) informiert über Friedens- und Menschenrechtsarbeit in den Konfliktgebieten Mexiko, Guatemala, Kolumbien, Kenia, Honduras und Indonesien. Von 10 bis 19 Uhr im Eine-Welt-Haus.
Ebenfalls um 10 startet das Stadtgründungsfest, dass auch am Sonntag fortgesetzt wird. Details zum Programm findet man auf muenchen.de
„Benefiz – Jeder Rettet Einen Afrikaner“ heißt das bitterböse Stück von Ingrid Lausund, in dem der Wohlstandsgesellschaft ein entblößender Spiegel vorgehalten wird. Zu erleben ab 20 Uhr im Rationaltheater.
Sehr spannend im Marstalltheater um 21 Uhr: Die Diskussion im Rahmen der Initiative »Kunst und Kultur für Respekt« mit Schauspielerin Demet Gül, Regisseur Atif Hussein, Dramaturgin Andrea Koschwitz und der Migrationsforscherin Azadeh Sharifi über Rassismus in Kultur und Alltag. Schon vorher am selben Ort, um 19 Uhr, wird Christine Umpfenbachs Stück „Die Urteile“ zu sehen sein, ein dokumentarisches Theaterprojekt über die Opfer des NSU in München.
Am Sonntag
… können Sie ab 19 Uhr 30 Uhr in der Seidlvilla bei einem Benefiz-Kammerkonzert zu Gunsten der Nepal-Initiative Schongau Werke von Glinka, Rimski-Korsakow und Zemlinsky hören.
Bayrisch und bös: Die Anmerkungen von Lisa Fitz zum aktuellen Zeitgeschehen in ihrem Programm „Mut!“, mit dem Sie ihre ZuschauerInnen von Hasen zu LöwInnen verwandeln will. Klingt bitternötig und passiert ab 20 Uhr in der Lach- und Schießgesellschaft, auch am Montag.
„Erklär Mir Leben“ hei0t das Theaterstück nach „Olgas Raum“ von Dea Loher, dass Sie ab 20 Uhr im Werkraum der Kammerspiele erleben können. Es geht da um die Verfolgung, Inhaftierung und Ermordung der jüdischen Kommunistin Olga Benario, die 1942 in Bernburg vergast wurde.
Für Italien-Interessierte empfehlenswert: „What Is Left“ von Gustav Hofer und Luca Ragazzi, eine frische und aufklärerische Dokumentation über das politische Durcheinander in Italien aus emanzipativer Sicht. Im Werkstattkino ab halb neun.
Dann empfehlen wir um 20 Uhr 30 in der Rathaus-Galerie am Marienplatz Ian Svenonious` »supernatural strategies for making a rock’n’roll group«, eine Lesung im Rahmen der Ausstellung „Singing Sculptures“, anschließend folgt ein Konzert von Ute Heim und ihrem Prärieorchester.
Für Freunde kernigen harten Rocks sei empfohlen das Konzert von „Chain And The Gang“ im Kafe Kult ab 21 Uhr: Garagen-Rock’n’Roll mit dem umtriebigen Underground-Musikus Ian Svenonius und seinen Kollegen aus Washington D.C.
Unsere Montagstipps:
Im Heppel & Ettlich ist man nicht nur links, sondern auch fußballaffin und zeigt deshalb vor dem deutschen WM-Auftaktmatch gegen Portugal schon um 16 Uhr Sönke Wortmanns Filmdoku aus dem Innenleben der deutschen Nationalmannschaft der Klinsmann-Ära: „Deutschland. Ein Sommermärchen“. Na, wenn auf das schwarz-rot-goldene Heldenstück mal kein kollektiver Alptraum folgt, aber vielleicht machen Jogis Jungs ja auch diesmal einfach Spaß und spielen schönen Fußball, ohne dass Deutschland wie einst 1990 zur massenbeflagten Heimatfront verkommt, wir werden sehen.
In der Studiobühne der TWM, Ludwigstr.25 wird gezeigt: „Der Disney-Killer“ von Philip Radley. Da wollen ab 20 Uhr zwei Geschwister nicht erwachsen werden und spinnen sich ihr individuelles Apokalypsemärchen. Eine kritische Auseinandersetzung mit der Weltflucht, die das Überleben ausbeuterischer Strukturen sichern hilft.
„Ober-Ich und Du“ heißt der neue Film von Benjamin Heisenberg, der ab 20 Uhr 30 Uhr im Arena-Filmtheater gezeigt wird. Eine skurril trockene Komödie vom Zusammentreffen eines Lebenskünstlers und eines alten Psychologen mit NS-Vergangenheit.
Noch`n Film… Nicht nur für das queere Filmpublikum spannend: „Der Kreis“ von Stefan Haupt, den ab 21 Uhr 15 das City-Atelier-Kino zeigt. Eine wahre Liebesgeschichte von Röbi und Ernst, die sich in der Nachkriegszeit im Umfeld der Zürcher Schwulenzeitschrift »Der Kreis« kennenlernten.
Was auch immer Sie mit oder ohne Ball vor haben: Viel Spaß!