Die Tipps zum Samstag
Wer zwischen 10 und 14 Uhr in der Mohr-Villa aufschlägt, betritt die Do-It-Yourself-Szenerie des Reparatur-Cafes, wo alles, was noch mit Eigenmitteln und fachkundiger Begleitung in Ordnung gebracht werden kann, von Ihnen repariert wird, kostensparend und pfiffig – ein Stück praktischer Widerstand gegen den Wergwerfwahn.
Schon um halb acht könne Sie im Theaterzelt des Winter-Tollwoods Andre & Dorine bestaunen, ein Gastspiel der spanischen Maskentheater-Truppe Kulunka Teatro. Meisterliche kleine Miniaturen entstehen hier nur durch Gesten und angedeutete Bewegungen – ganz ohne Mimik. Eine theatrale Liebesgeschichte – für Erwachsene und Kids ab 12 Jahren.
In der Import-Export-Kantine, Dachauerstr. 117 taucht am Konzerthorizont aller Freunde gepflegten Electro-Groove-Clashs die famose Rhythm Police aus Augsburg auf, unbedingt empfehlenswert! Sie starten gegen 20 Uhr, wie auch
das Bodensatzfestival im Kafe Kult. Aus der langen Reihe von Indiecore-, Noise- und Punkrock-Acts seien stellvertretend erwähnt Maud, Rahmstein, Arsch mit Auto, Honig und die, aufgemerkt, Pimmelboys 17. Nötige Präzisierungen unter kafekult.de
Und noch ein Tipp: Im Schlachthof freut man sich auf die Premiere des tiefschwarz-humorigen Programms von Stefan Waghubinger, Titel: „Außergewöhnliche Belastungen“, erlitten werden die ab halb neun.
Der Sonntag:
Wir empfehlen da im Werkstattkino um 11 Uhr vormittags die „Liebesgeschichten aus Moskau“, in denen Regisseur Christoph Boekel von 1993 bis 2009 Freunde und Verwandte in Moskau begleitet, ideal für Russlandversteher und vor allem die, die es werden wollen. Wirklich toll!
Viel versprechend: Der Kurzfilmabend im Wagnis 3, Heinrich-Böll-Straße 76, eine Nachspieltour quer durch Highlights des Dresdener Filmfestes. Ab 20 Uhr.
Zur selben Zeit beginnt auf der kleinen Bühne des Volkstheaters die Lesung von Leon Pfannenmüller aus dem Werk des „russischen Bukovskis“ Edward Limonov unter dem putzigen Titel „Fuck off, America!“… Gallig und spektakulär!
Friedlicher und eher dadaistisch-pfiffig in den bajuwarischen Texten geht es da schon ab 21 Uhr bei den angesagten Burschen namens Kofelgschroa und ihren aufgepimpten Bavarica-Folkstücken zu.
Der Klassik-Underground, die BR-U21 Radio-Show im Milla schließlich öffnet auch ab 9 seine Pforten, mit dabei wie immer Tubist und Kabarettist Andreas Hofmeier, bekannt von LaBrassBanda und tätig auch bei den Münchner Philharmonikern.
Und noch der Montag…:
Wer ohne Jobverpflichtungen trotzdem früh aufstehen will, dem versprechen wir ab 10 Uhr als Belohnung beim Frühlings Erwachen von Nuran David Calis nach Motiven von Franz Wedekinds Skandalstück eine super-engagierte Aufführung rund um Identitätssuche und Todessehnsucht durch die jungen Schauspieltalente der Intergroup, Regie führt im Marstalltheater Anja Szilinski.
Ab 18 Uhr empfehlen wir wärmstens am Max-Josef-Platz vor der Staatsoper die Kundgebung gegen Pegida und andere Formen von Rassismus: Das anständige München versammelt sich zu einer Manifestation von Fremdenfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber jenen, die auf unsere Hilfe dringend angewiesen sind… dazu ruft ein breites demokratisches Parteien, Gewerkschafter-, Antifa- und Kirchengemeinden-Bündnis auf… Hingehen und Punsch mitnehmen!
Der nächste Tipp führt in die Lach- und Schießgesellschaft zur nimmermüde-stilsicheren Show unserer Rhythmuspoeten Faltsch Wagoni um 20 Uhr.
Sie können ab 8 aber auch wunderbaren Post-Folkpop von Impala Ray hören, ganz edel und mit Special Guest Ella Josaline, garantiert ein total schöner, verschmitzt-verpeilter Abend im Heppel & Ettlich mit einem bayrischen Songwriter, der mindestens in Bayern das schönste Folk-Album 2014 herausgebracht hat.
Eine halbe Stunde später beginnt im Ampere das Konzert der Hundreds, das ist feiner minimalistischer Kammer-Electro-Pop, und den Support haben Les Santee übernommen.
Gute Unterhaltung!