So, jetzt diskutiert ein Loraner mit einem Hörer.
Zunächst hier der Hörerbrief, der sich mit dem auch hier veröffentlichten Interview mit der Osteuropareferenbtin der Gesellschaft für bedrohte Völker geführt hatten, wo wir über die Diskriminierung von krimtartaren und Fluuchtbewegungen auf der Krim berichteten. Hier zunächst der Hörerbrief:
Ich war über Ostern in Urlaub und habe heute am Samstag etwas
Lora-Magazin-Hören
nachgeholt. Hier wurde ein Beitrag zu den Krimtartaren übertragen.
Es handelte sich um ein Interview mit einer Vertreterin der Gesellschaft
für bedrohte Völker.
Zu dem Beitrag und seiner Einleitung durch die Sprecherin von Radio Lora
möchte ich folgendes sagen:
1. Ich war entsetzt, dass nun auch Radio Lora von einer „Krim-Annektion“
spricht, ohne das weiter in einen Kontext zu setzen.
Während auf dem Maidan Faschisten auf Menschen schossen und sich quasi
ein Putsch ereignete, der den mit OSZE-Segnung gewählten Präsidenten
aus dem Amt jagte, sah sich die russisch-sprachige Bevölkerung auf
der Krim vor die Wahl gestellt, entweder ihre Identität zu bewahren
oder sich den neuen, anti-russischen Machthabern zu unterwerfen.
Mein Eindruck ist, dass die Wahlen, die auf der Krim bzgl. Angliederung
an Russland stattfanden, ernst zu nehmen sind. Das war keine Annektion,
sondern eine legitime Angliederung in einem völkerrechtlichen Notfall.
2. Ich würde von einem Radio, das ich unterstütze, erwarten, dass es nicht
wie die deutschen Mainstream-Medien in die allgemeine Anti-Russland-Hetze
einstimmt und das gewählte Staatsoberhaupt Russlands nicht einen
„Zar“ nennt.
3. Überhaupt war der Mann von Radio Lora, der das Interview führte, nur
zu gern bereit, Negatives über Russland und die Russen zu sagen,
als ob es ja ganz selbstverständlich wäre, dass von Russland nur Schlechtes
ausgehen kann und dass die Lebensbedingungen sich nach der Angliederung
der Krim an Russland nur verschlechtern können.
Dass die EU+US-Sanktionen dazu geführt haben, dass der Rubelkurs
abgestürzt ist und dass sich deshalb natürlich die Preise (insbesondere
von Import-Produkten) erhöht haben, wurde nicht erwähnt.
Außerdem ist die Versorgung der Krim von Russland aus durch die
schwierigen politischen Bedingungen sicherlich nicht einfach.
Höhere Preise in diesem Ausnahmezustand sind zumindest plausibel.
Dies hätte detailierter diskutiert werden müssen.
4. Alles in allem war ich enttäuscht, wie sehr sich die beiden
Interview-Partner
und auch die Magazin-Redateurin einig zu sein schienen, dass Russland
böse und für alles Negative verantwortlich ist. Von Radio Lora hätte
ich entweder eine differenziertere Darstellung gewünscht mit einem Versuch,
auch einen Vertreter der russischen Seite am Interview teilnehmen
zu lassen,
oder, wenn man die Sache nur teilweise und ungenügend darstellen kann,
das Thema ganz zu vermeiden, denn antirussische Beiträge haben wir ja
in den deutsch Medien nun wirklich genug.
Ich würde mich über eine Stellungnahme von Ihrer Seite freuen.
Mit freundlichen Grüßen, D.P. (Name der Redaktion bekannt)
Und nun dazu der folgende Kommentar von Andrasch…: