In Berlin finden heute die ersten deutsch-türkischen Regierungskonsultationen unter Leitung von Bundeskanzlerin Merkel und dem türkischen Ministerpräsidenten Davutoglu statt. Aus der privilegierten, aber distanzierten Partnerschaft, die Merkel der Türkei noch vor ein paar Jahren anstelle eines EU-Beitritts anbot, scheint mehr und mehr eine Vernunftehe zu werden, bei welcher nur noch über die Höhe der Mitgift diskutiert werden muss. Dabei hat die Regierung Erdogan in den letzten Jahren systematisch demokratische und rechtsstaatliche Prinzipien und Strukturen abgebaut.
Wir fragten Franziska Nedelmann vom Republikanischen Anwältinnen- und Anwälteverein RAV, ob Deutschland überhaupt Interesse an einem Kurswechsel der Türkei hat, wie die Lage für Regierungskritiker und deren Rechtsvertreter unter der Regierung Erdogans aussieht und ob ein EU-Beitritt der Türkei bald bevorsteht.