Ob er sich dessen bewusst ist? Unser Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister Schmidt, CSU, ist auf dem besten Wege, seinem Kabinettskollegen Dobrindt, auch CSU, Ressort Verkehr, den Rang als meistgehasster Minister der Republik abzulaufen.
Ob Fleischskandale, Gentechnik, Fragging, Glyphosat oder das Milchbauernsterben, alles nicht so schlimm, regt Euch halt nicht auf, mein fesites Grinsen mag Euch Trost und Hoffnung spenden, gezeichnet Schmidt.
Jetzt auch wieder, seitdem erboste Milchbauern sein Wahlkampfbüro belagern. Klar war er draußen, hat sich die Empörung der Milchbauern aus Bayern angehört, die buchstäblich vor dem Nichts stehen, seit im letzten Jahr gegen das Protestgeschrei vieler Fachleute und Verbände – allerdings erstaunlicherweise, was sie heute nimmer wahr haben wollen, mit UNTERSTÜTZUNG des Bauernverbandes die Milchquote abgeschafft wurde. Ohne die regulierende Funktion der Quote passierte, was alle Fachleute vorhergesagt hatten, die Milchförderung schoss in ungeahnte Höhen, der Preis verfiel unter die Hälfte des Ausgangspreises. Für viele kleine Milchbauern in Bayern, deren Kühe noch draußen auf der Weide stehen, ist das das Ende. Wir sprachen mit Reinhild Benning, der zuständigen Referentin bei der Nichtregierungsorganisation German Watch, die gemeinsam mit der Aktion Agrar und zahlreichen weiteren Organisationen neue Anreize für Milchbauern fordert, weniger und bessere Milch zu erzeugen. Ist das Milchbauernsterben ein nationales Phänomen – und macht man es sich mit der Quote als monokausalem Erklärungsmuster vielleicht doch zu leicht?