Während weiter Hunderttausende muslimische Rohingya-Flüchtlinge, vertrieben aus ihren von der Armee niedergebrannten burmesischen Dörfern an der Grenze zu Bangladesh um ihr leben bangen, spielte sich in der nrurmesischen Hauptstadt Yangung ein merkwürdiges Schauspiel ab: Die angeblich starke Frau des neuen Regimes nach der blutigen Militärdiktatur, die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Su Kyi hielt eine Rede, in der sie allen Flüchtlingen an den Grenzen eine Überprüfung der humanitären Lage und gegebenenfalls Nahrung und Medizin versprach, den Namen der muslimischen Minderheit jedoch nicht ein Mal aussprach und deren lage erkennbar bagatellisierte. Um die beunruhigte internationale Gemeinschaft und die internationalen Investoren zu besänftigen?
Wir baten den wohl besten Kenner der Region hierzulande, den Asienreferenten und Direktor der Gesellschaft für bedrohte Völker, Ulrich Delius, uns zu sagen, wie er die Rede der burmesischen Staatsrätin erlebt hat.