Martin Löwenberg war KZ-Häftling und Zwangsarbeiter, Gründungsmitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) und des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB). Als NS-Verfolgter und ehemaliger Teilnehmer am antifaschistischen Widerstand berichtete Martin Löwenberg in zahllosen Zeitzeugengesprächen an Schulen und bei Veranstaltungen.
Aus politischen Gründen wurde er (auch) in der jungen BRD verfolgt und verhaftet – wegen seines sozialistischen und antifaschistischen Engagements in der Sozialdemokratischen Aktion (SDA), die vom Staatsschutz im Kalten Krieg als „Tarnorganisation“ der verbotenen KPD eingestuft worden war. Zweimal stand er vor Gericht und wurde verurteilt wegen seines Engagements für die SDA und wegen „Rädelsführerschaft“ in der nach 1956 verbotenen KPD. 16 Monate musste Löwenberg in isolierter Einzelhaft absitzen.
„Einige Wochen vor seinem 93. Geburtstag ist unser Freund am Ostermontag für immer eingeschlafen. Lieber Martin, wir danken dir von Herzen für deine Freundschaft, deine Herzenswärme, deine Widerständigkeit, dein Handeln, deine Solidarität, deinen Humor, deinen Mut, dein Vertrauen, deine Offenheit und die Bereitschaft, uns alle an deinen Erfahrungen und deiner Geschichte teilhaben zu lassen sowie für die vielen Stunden, Tage und Nächte, die wir in den letzten Jahrzehnten gemeinsam mit dir auf der Straße, bei Veranstaltungen und auf Festen verbringen durften. In unseren Herzen wirst du uns weiter begleiten auf dem Weg zu einer gerechten Welt.“ (Petra Gerschner und Michael Backmund)
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Foto: Petra Gerschner