Ein Teil des humanitären Fortschritts des Menschen ist einigen Philosophen zufolge daran abzulesen, wie er mit nichtmenschlichen Tieren umgeht. Und tatsächlich gibt es seit Jahrzehnten eine starke Bewegung von Tierrechtlern, die einen guten Umgang mit Tieren als politisches Ziel erstritten haben. Seit 2002 steht als Staatsziel im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland:
„Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.“
Leider sind solche Staatsziele nur so viel wert, wie die Politik ihnen jeweils beimisst. Und wie viel das ist, hat jetzt eine kleine Anfrage der FDP im Bundestag ergeben. Deutschlandweit wird ein Nutztierbetrieb im Durchschnitt alle 17 Jahre einmal kontrolliert. Insofern sind die Tierschutzrichtlinien eigentlich nicht durchsetzbar.
Wir fragten Fabian Steinecke vom Deutschen Tierschutzbüro ob ihn diese Zahlen überrascht haben.