Donnerstag, 13.09.2018, 19:30 Uhr
Diskussionsveranstaltung des AK Gegenargumente
Emmanuel Macron
Schon wieder einer, der sein Land ganz groß machen will
Seit einem Jahr hat auch Frankreich einen Präsidenten, der die Übernahme der Staatsmacht durch seine Person eine Revolution nennt und dem großen Wort Taten folgen lässt. Seine seinerzeit bei Staatsbesuchen inszenierte Männerfreundschaft mit Trump kommt genausowenig von ungefähr wie die wechselseitigen Beschimpfungen, die in letzter Zeit eher die Tonlage bestimmen. Beides reflektiert ein hohes Maß an identischer politischer Zwecksetzung und Gesinnung, die Gegnerschaft offenbar nicht aus-, sondern einschließt.
In unserer Diskussionsveranstaltung wollen wir der Frage nachgehen, warum entgegen allen Beteuerungen, Trump sei ein aus der Art gefallener Psychopath, sein ‚Politikstil‘ heute so in Mode und die aufgeklärt-demokratische Staatenwelt inzwischen bevölkert ist mit Sonnenkönigen vom Schlage eines Macron: Weil es eben nicht um einen Stil von Politik geht, sondern um ihren imperialistischen Kern: In der Konkurrenz gegeneinander bestreiten sich die Macher- und Nutznießernationen des globalisierten Kapitalismus wechselseitig die nationalen Erträge, um die es ihnen geht, und stellen sich deshalb reihum die Frage, was sie als nationale Mächte überhaupt noch vermögen und sind. Darum verlangen rund um den Globus Staatsführer ihren Völkern nationale Aufbrüche ab, von denen alle wissen, dass sie mit materiellen „Besitzständen“ der Massen und oft auch mit gewissen demokratischen Umständlichkeiten der staatlichen Herrschaft nicht verträglich sind.
Im EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80 RGB, U-Bahn Haltestelle Theresienwiese (U4/U5), Raum 211/212 (2. Stock)