Essen ist heute fast schon eine Glaubensfrage geworden. Da gibt es die vielen unterschiedlichen Strömungen von Rohkost-Veganer bis Steinzeit-Diät-Haltenden die sich in ihren Peer-Groups Fotos ihrer Kost zuschaufeln. Andererseits gibt es dann noch die die sich immer wieder danach fragen, ob das was sie sich jetzt gerade einverleiben, wirklich gesund ist, wobei sie wissen, dass es auf diese Frage wahrscheinlich verschiedenste Antworten gibt. Ein einfaches Erkennungsmerkmal, das einen darauf hinweist, was man vielleicht nur hin und wieder essen sollte oder jeden Tag konsumieren darf, gibt es in Deutschland noch nicht. Ganz im Gegensatz zu Frankreich, wo schon seit zwei Jahren eine Lebensmittelampel mit Namen Nutri Score auf die Ampel gedruckt wird. Den Nutri Score gibt es jetzt theoretisch in Deutschland auch, nur eben nicht auf der Verpackung. Wir fragten Andreas Winkler von Foodwatch, wie das sein kann.
Wir haben bei Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft nachgefragt, wie man dort zu diesen Vorwürfen steht. Die Antwort des BMEL zusammengefasst:
„Die Lebensmittelinformations-Verordnung und damit EU-Recht verlange bei der erweiterten Nährwertkennzeichnung `fundierte und wissenschaftlich haltbare Erkenntnissen der Verbraucherforschung`. Aus diesem Grund zeige man sich über die Kritik an der Umfrage verwundert. Bundesministerin Julia Klöckner habe stets betont, dass das Ergebnis der Verbraucherforschung für ihre politische Positionierung maßgeblich sei. Diese werde Ende September vorliegen.“