Interview mit Florian Kirner, auch bekannt als Prinz Chaos. Er ist Musiker, Veranstalter und Soloselbstständiger, hat Rubikon mitgegründet und war häufiger Gast bei KenFM. Heute hat er sich aus der „alternativen Medienszene“ zurückgezogen und kritisiert die starke Polarisierung der Debatte, in der „für sich genommen sehr vernünftige Kritikpunkte von sehr unvernünftigen Menschen geradezu monopolisiert werden“[Zitat]. Seinen Versuch als antifaschistische Firewall in der „alternativen Medienszene“ zu agieren sieht er heute als gescheitert an.
Regierungs- und Corona-Maßnahmenkritik ist aktuell nicht einfach. Auf der einen Seite widersprechen einem alle, die meinen, dass Kritik unweigerlich zu weiteren Infektionsketten und damit massenhaften Toten führen werden. Auf der anderen Seite versuchen einen alle zu vereinnahmen, die die Kritik noch ins Unendliche fortführen und damit ihre These einer satanistischen Verschwörung bestätigt sehen wollen.
Zwischentöne und ergebnisoffener Meinungsaustausch zum Zwecke einer Verbesserung der Lage oder nur des Verständnis? – Fehlanzeige.
Gerade für freie bzw. alternative Medien ist dieses polarisierte Klima eine Zeit in der sie entweder viel Kritik von beiden Seiten einstecken müssen, oder sich eben klar einer Seite verschreiben. Während die freien Radios sich damit abgefunden haben, es niemanden recht zu machen, haben sich viele „alternative Medien“ wie KenFM oder Rubikon relativ klar auf die Seite der „Querdenken“-Demonstrationen geschlagen. Einer der an diesen beiden Medien über Jahre teilgenommen bzw. mitgearbeitet hat, ist Florian Kirner aka Prinz Chaos. Auf seiner Facebookseite hat er nicht erst seit Beginn der Corona-Krise viele Diskussionen angeheizt und auch über sich ergehen lassen, jetzt aber hat der selbsternannte Prinz Chaos ein Machtwort gesprochen: „Ich bleibe zwischen all den Stühlen auf meinem Thron hocken.“
Wir wollten von dem Musiker, Veranstalter und Solo-Selbstständigen wissen, wieso er diese Position öffentlich gemacht hat.