Am 27. Januar 2022 fand die mit Spannung erwartete Pressekonferenz des Erzbistums München und Freising statt. Dort haben Erzbischof Kardinal Marx, Generalvikar Klingan und Amtschefin Hermann Stellung bezogen zu dem eine Woche zuvor veröffentlichten Missbrauchsgutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW). Wir waren vor Ort und haben mit Agnes Wich von der Betroffeneninitiative Süddeutschland gesprochen.
Auf der Pressekonferenz des Erzbistums war wenig Konkretes zu hören, dafür zeigte sich Marx wie so oft erschüttert und beschämt. Der Kardinal bezeichnete den sexuellen Missbrauch in seinem Erzbistum als Desaster, er bat um Entschuldigung, gab zu, Betroffene übersehen zu haben und kündigte an, dafür Verantwortung übernehmen.
235 mutmaßliche Täter hatte die Kanzlei WSW für die Jahre 1945 bis 2019 ermittelt, die Zahl der Geschädigten liegt laut Gutachten bei 497. Das aber sei nur das sog. Hellfeld, die Kanzlei geht davon aus, dass das Dunkelfeld, also die unentdeckten Fälle, viel größer sei.
Vor dem Ort der Pressekonferenz des Erzbistums, der Katholischen Akademie in der Mandlstraße, fand sich auch Agnes Wich von der Betroffeneninitiative Süddeutschland ein. Wir haben mit ihr vor und kurz nach der Pressekonferenz gesprochen. Zunächst haben wir sie gefragt, warum sie gekommen ist.
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Das Missbrauchsgutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) gibt es übrigens zum Nachlesen auf der Internetseite der Kanzlei, auch die Pressekonferenz der Anwält*innen finden Sie dort online.
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