Interview mit Reiner Braun, der uns von Nagasaki aus über die japanische Erinnerungskultur in den von Atomwaffen zerstörten Städten berichtete. Wir konnten das Interview nach unserer Zeit heute morgen aufzeichnen, nach japanischer Zeit kurz nach den Gedenkveranstaltungen in Nagasaki.
Bei unserer großen Betrachtung der atomaren Gefahren, sei es in der Ukraine oder in Japan, blicken wir immer aus einiger Entfernung. Die ist zwar nicht wirklich sicher, wie wir seit Tschernobyl wissen, aber immerhin droht uns wohl keine nuklear bedingte Evakuierung und Verseuchung weiter Landstriche. Das hindert uns zum Glück nicht daran Solidarität zu üben und zu mahnen, wir beim Hiroshima-Tag in München diesen Samstag.
Doch eine Frage stellt sich natürlich schon: Wie anders muss solch ein Gedenktag vor Ort aussehen? Wenn es persönlich ist, die Familien direkt betrifft. Wir hatten heute die Möglichkeit einen Augenzeugenbericht über die Gedenken vor Ort zu bekommen. Reiner Braun war uns über ein Internet-Telefonat aus Nagasaki zugeschaltet, wo er aktiv an den Veranstaltungen der Friedensbewegung teilnahm. Wir haben ihn gefragt, wie das Gedenken nach 78 Jahren vor Ort aussieht: