Der Skandal am Münchener Flughafen spitzt sich zu: Eine Betriebsrätin kämpft gegen ihre fristlose Kündigung!

Bild von ver.di München

Das Tochterunternehmen des Flughafen München, die Eurotrade, hat einer engagierten Betriebsrätin und Kandidatin für den Aufsichtsrat im Juni 2024 fristlos gekündigt. LORA berichtete darüber schon im Juli.

Nun kämpft Neli vor Gericht, mit ihrem Anwalt Rüdiger Helm, gegen ihre Entlassung.

Die Gründe für die Kündigung liegen im Versenden dienstlicher E-Mails an ihr privates Postfach, die Daten von Leiharbeitern enthielt. Den Gewerkschaftssekretär Dominik Datz nahm sie in BCC.

Das sie die Mail geschickt hat, ist unstrittig – zu dem damaligen Zeitpunkt war es üblich, dass Post an private Mails weitergeleitet wurde – auch von der Geschäftsleitung. Sie wollte die Schichtpläne abgleichen. Zudem gibt es wegen der Leiharbeiter*innen in einem anderem Prozess eine Anfechtung der letzten Betriebsratswahl.

Aber wie kam die Geschäftsleitung dazu, von dieser Mail zu wissen? Hat sie das Postfach einer unliebsamen Betriebsrätin ausgespäht? Das behauptet zumindest Nelis Anwalt Helm auf der Kundgebung : „Man hat jede Gelegenheit genutzt, um sie loszuwerden. Sie ist eine engagierte Betriebsrätin und hatte bei dem letzten Streik am Flughafen bis zu 100 Mal den Betrieb lahmgelegt.“ Dass eine E-Mail an die Gewerkschaft weitergeleitet wurde, sei laut Helm vom Gesetzgeber gedeckt.

Der Fall hat inzwischen bundesweit für eine breite öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt. Am Montag waren rund 100 Personen zu der von ver.di organisierten und der katholischen Arbeitnehmerbewegung unterstützten Kundgebung vorm Arbeitsgericht erschienen, um ihre Unterstützung für die Gekündigte zu zeigen. Aber hören sie selbst – LORA war vor Ort und hat Kolleg*innen von Neli und sie selbst befragt.

Sie hörten Neli Birks, Verkäuferin und Betriebsrätin bei Eurotrade einer 100%igen Tochter der Flughafen München GmbH. Sie ist Ende Juni fristlos gekündigt worden. Eine Konstruierte Kündigung – wie Neli, ihr Anwalt Rüdiger Helm und viele Gewerkschafter*innen meinen. Im Handel ist so ein einschüchterndes Vorgehen im häufiger der Fall. Wie Neli in ihrem Facebook Account schreibt: „Zusammenhalt, Solidarität und endlose Unterstützung sind die wichtigsten Kraftquellen, die meinen Kampfgeist, Mut und Kraft auf dem Weg des Widerstandes ermöglichen. Meine Mission steht schon fest, dieses Union Busting gehört gestoppt. Heute ging es um „Neli“, morgen kann es jeden anderen betreffen. Ich sehe mich in der Pflicht einen Strich durch dieser rechtswidrige Rechnung zu ziehen.“

Im Januar und Februar 2025 wird es zu mehren Kammergerichtsterminen kommen. Es wird spannend wie lang sich der renommierte Flughafen München so eine schlechte Öffentlichkeit leisten kann.

Ein Beitrag von Martina Helbing

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