Vor genau auf den Tag 5 Jahren wurde die Journalistin Anna Politkovskaja in Moskau vor ihrem Haus ermordet. Kaum eine Zeitungsüberschrift, nur wenige Berichte in Fernsehen und TV weisen hierzulande oder gar in Moskau selbst darauf hin, abgesehen von der einzigen großen oppositionellen Zeitung, für die sie selbst schrieb, vor allem kritisierte und untersuchte – den Wahnsinn des Tschetschenienkriegs, die Brutalität und Gewissenlosigkeit der Mafia, die Querverbindungen zwischen Großunternehmen, Geheimdiensten und Politik, die iim Kreml zusammen laufen… Anna Politkovskaja machte sich unbeliebt und hat Vieles hart kritisiert. Zu Recht? Und hat sich Wesentliches in den 5 Jahren nach ihrer bis heute nicht aufgeklärten Ewrmordung verändert? Oder ist die Entwicklung in der Putinokratie Russlands einfach nur konsequent weiter gegangen?
Heute ist jedenfalls – an welchem Tag könnte man besser eine Zwischenbilanz ziehen – nicht nur der Todestag der mutigen Demokratin Politkovskaja, nein, Präsident Putin feiert auch seinen Geburtstag. Was mag er denken, nachdem ihm gerade die Wiederkandidatur für das Präsidentenamt von einer enthusiasmierten Parteitagsmasse zum Geschenk gemacht wurde? – Fragten wir die Osteuropa-Referentin der Gesellschaft für bedrohte Völker, Sarah Reinke…