„Wir sind doch nicht blöd! Oder doch? – Wie die Discount-Ökonomie auf Kosten von Beschäftigten, Erzeugern, Lieferanten und der Umwelt gute Geschäfte macht und warum die KonsumentInnen fast immer dabei mitspielen.” Das war das Thema der LORA-Podiumsdiskussion in der Münchner Seidlvilla, die bis auf den letzten Platz gefüllt war
Ganz gleich ob Discounter, Supermarkt oder Kaufhaus – beim Wettkampf um die Gunst der Kunden und um Marktanteile spielt der Preis die zentrale Rolle. Wer die niedrigsten Preise hat und wer am besten seine Lieferanten im Preis drückt, der hat die Nase vorn im Konkurrenzkampf. Die Zeche zahlen die ArbeiterInnen in der Produktion und die Beschäftigten im Einzelhandel. Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, hoher Arbeitsdruck, unsichere Beschäftigungsverhältnisse, niedrige Löhne und fehlende Mitbestimmung sind die Folge.
Ist die „Discount-Ökonomie“ das Modell der Zukunft? Oder können aufgeklärte KonsumentInnen ihre „Marktmacht“ ausspielen und dafür Sorge tragen, dass weltweit öko-soziale Standards durchgesetzt werden?
Wie kann die Politik in die Pflicht genommen werden, stärker auf Arbeits- und Produktionsbedingungen in Unternehmen im In- und Ausland zu achten.
Diese Fragen haben unsere PodiumsteilnehmerInnen in der Seidlvilla diskutiert.
Grafik von supermarktmacht.de
Auf dem Podium waren:
Susan Kreisz, ehemalige Betriebsratsvorsitzende bei Schlecker, Bezirk Altötting
Franz Kotteder, Redakteur Süddeutsche Zeitung und Autor des Buchs “Die Billig-Lüge: Die Tricks und Machenschaften der Discounter”
Kurt Kapp, Referat für Arbeit und Wirtschaft der Stadt München
Dr. Michael Mattar, Fraktionsvorsitzender der FDP im Münchner Stadtrat
Orhan Akman, Verdi München – Fachbereich Einzelhandel
Michaela Amiri, Attac München
Moderation: Thilo Ruf, Radio Lora
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Zur Veranstaltung gab es eine Ausstellung mit Wandbildern, Fotos und Plakaten der Christlichen Initiative Romero und der Supermarkt-Initiative.
Unterstützt wurde die Veranstaltung durch
Für das leibliche Wohl sorgten
und der Edelweiss-Peter sowie viele viele LORA-MitarbeiterInnen.