Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin. Dieser verträumte Satz der Friedensbewegung ist mittlerweile in seiner perversesten Form verdreht worden. Denn es ist zwar Krieg und tausende Menschen sterben, aber diejenigen die töten sind nicht vor Ort. Sie sitzen in Büros oder Kommandozentralen, blicken auf Bildschirme, lenken Drohnen und schießen auf Menschen die, tausende Kilometer entfernt in einer anderen Zeitzonen, nicht mal wissen, dass auf sie gezielt wird. Und danach sitzen die Soldaten die die Drohnen steuern oder die Bilder auswerten daheim am Esstisch mit der Familie. Es ist Krieg und keiner in der Familie bekommt es mit und darf es auch nicht mitbekommen. Eine unvorstellbare Belastung für die Psyche. Die Psyche und der Alltag der Zivilisten im eigentlichen Kriegsgebiet ist dagegen auch verwundet. Aus dem Himmel kommt für sie die Gefahr.
Diese verstörende Form der Kriegsführung und ihr Einfluss auf die Menschen ist der Inhalt der Dokumentation „National Bird“. Wir sprachen mit der Regisseurin Sonja Kennebeck über ihren Film und wollten als erstes von ihr wissen wie die Arbeit daran ihren Blick auf die Welt verändert hat.
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Soweit Sonja Kennebeck über ihren neuen Film „National Bird“, der derzeit auch in München läuft. Heute Abend noch in den Kinos Münchner Freiheit um 21:30 Uhr und auch die nächsten Tage noch in eben diesem Kino sowie auch im Atelier und im neuen Arena zu sehen ist.