Trauer im Wald

Der Wald trauert. Die Unterstützer halten inne. Wir alle sind erschrocken, dass im Protestcamp des Hambacher Forst ein Mensch verstorben ist. Bei aller Angst, dass die Rodung und der Abbau der Kohle zu einem noch schneller von statten gehenden Klimawandel führen wird, steht fest, dass Menschenleben auch im Jetzt geschützt werden müssen. In Gedanken sind auch wir in der Redaktion bei den Angehörigen des verstorbenen Kollegen, bei seinen Freunden und allen denen deren Leben er bereichert hat. Als Journalisten ist es uns bewusst, dass Berichterstattung von Skandalen lebt und selten Zeit für kleine Zwischentöne hat. Aber auch, dass diese Zwischentöne, dass die Leisen und die Unerhörten in der Debatte gehört werden müssen. So etwas hat der Kollege wohl versucht. Er hat das Risiko auf sich genommen, hat das Leben der Waldbewohner begleitet und somit die „Hippies gegen Großkonzern“-Erklärung um eine wichtige Sichtweise erweitert. Leider kam es dabei zu dem Unglück. Aber nicht nur wir sind betroffen, auch im Hambacher Forst weiß man noch nicht so recht mit der Situation umzugehen. Wir sprachen mit Karolina Drzewo von Ende Gelände, die gerade vor Ort ist. Als erstes wollten wir von ihr wissen, wo sie sich befindet.