Im Allgemeinen spricht niemand gerne über den Tod, auch wenn jeder Mensch früher oder später davon betroffen ist.
In unserer 4-stündigen Sendereihe „Sterben abseits der Gesellschaft“, die von der Bayerischen Stiftung Hospiz und der Evangelischen Stiftung Hospiz gefördert wird, wollen wir über Menschen berichten, die sich in Haftanstalten oder Psychiatrie auf ihren Tod vorbereiten müssen. Auch soll es um Obdachlose und Migranten gehen, die am Rande der Gesellschaft, also nicht im Kreise ihrer Lieben, versterben.
1. Sendung:
Ein Stück Heimat am Lebensende – kultursensible Hospizbegleitung für Menschen mit Migrationshintergrund
In der ersten Sendung der Sendereihe „Sterben abseits der Gesellschaft“ geht es um die palliativmedizinische und hospizdienstliche Begleitung sterbender Menschen mit Migrationshintergrund – eine Bevölkerungsgruppe, die in den nationalen Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der „Charta für die Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen“ explizit erwähnt ist.
Der Beitrag erläutert, inwieweit Menschen aus anderen Kulturkreisen am Lebensende eine andere Art der Versorgung benötigen, und zeigt am Beispiel des Münchner Hospizdiensts DaSein, wie eine sogenannte kultursensible Begleitung sichergestellt werden kann. Als O-Ton-Geber kommen ein Münchner Palliativmediziner, eine hauptamtliche und eine ehrenamtliche Hospizbegleiterin sowie eine ausländische Patientin mit einer COPD im Stadium IV zu Wort.
2. Sendung:
Sterbebegleitung bei Menschen mit geistiger Behinderung – von Barrieren im System und in den Köpfen
Nach den entsetzlichen Verbrechen der Nationalsozialisten während des Dritten Reiches erreicht allmählich wieder eine größere Zahl an Menschen mit geistiger Behinderung ein natürliches Sterbealter. Die Sendung geht der Frage nach, inwieweit Systeme und Betreuende in Deutschland darauf vorbereitet sind, diese Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Es kommen Expertinnen aus Forschung und Praxis sowie eine Bewohnerin einer Einrichtung der Eingliederungshilfe zu Wort.
3. Sendung:
Der Würde einen Raum geben – Sterbebegleitung bei Obdachlosen und Wohnungslosen Menschen
Auf der Straße sterben Menschen. Die Sendung geht der Frage nach, wie Sterbebegleitung bei obdachlosen (auf der Straße lebend) und bei wohnungslosen (kein eigener Mietvertrag, kein Wohneigentum, aber in einem Wohnheim lebend) Menschen gelingt. Ziel ist es, die Besonderheiten der Sterbebegleitung bei diesen Personengruppen herauszuarbeiten, den Bedarf für palliativmedizinische und psychosoziale Leistungen vorzustellen und die Versorgungssituation mit etwaigen strukturellen Defiziten und Zugangsbarrieren aufzuzeigen.
4. Sendung:
Sterben im Knast – ist die Würde des Menschen doch antastbar?
Haftinsassen werden in der Nationalen Strategie zur „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ als vulnerable Gruppe aufgeführt. In Deutschland kommt es nur selten vor, dass Menschen tatsächlich im Gefängnis sterben (derzeit etwa 60-80 mal pro Jahr). Allerdings werfen diese Ereignisse wichtige versorgungsbezogene und ethische Fragen auf, die im Rahmen der Sendung thematisiert werden.
Vielen Dank an die Unterstützer dieser Sendereihe:
Sterben abseits der Gesellschaft: danke an Günter Löffelmann für diese berührende Sendung. Gruss Felix Jacowitz