1000 Minus 1 Kreuz


Anlässlich des „1000-Kreuze-Marsches“ der „Lebensschützer“ am 24. Oktober 2009 fand am selben Tag die Demonstration des Aktionsbündnisses ProChoice für die Selbstbestimmung der Frauen statt.

„Kein Gott! Kein Staat! Kein Patriarchat!“
Die Demo begann am Georg Freundorfer-Platz mit einer Kundgebung und Redebeiträgen von der antifa nt, dem KOFRA, der SDAJ, der Studi Basisgruppe IBK Innsbruck und dem asab_m.
Die Demonstration zog durchs Westend, vorbei am „Mutterhaus“ in der Westendstraße 78, heftigst von der Polizei bewacht. Hinter dem Zug fuhr eine Unmenge von Polizeifahrzeugen, was die Bevölkerung zu Unmutsäußerungen über „Steuerverschwendung“ motivierte.
In der Schwanthalerstraße wurde die Demonstration aufgelöst.
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Eigentlich wollten die christlichen Fundamentalist_innen um 14 Uhr in der Kirche Sankt Paul eine Messe feiern und den Rosenkranz beten. Dies war ihnen wegen der vorjährigen „gespenstischen Allianz vom Münchner Erzbistum untersagt worden. Die tz hatte am 6. Oktober 2008 in ihrer Online-Ausgabe geschrieben: „Eine gespenstische Allianz: Christlich-fundamentalistische Abtreibungsgegner und Neonazis marschierten am Samstag gemeinsam durch München.“
Um 15 Uhr wurden die Kreuze an der Kirche Sankt Paul ausgegeben. Die Kirche war weiträumig abgesperrt. Der „1000-Kreuze-Marsch“ marschierte durch die Schwanthalerstraße und die Sonnenstraße, vorbei am Viktualienmarkt Richtung Isar. Menschen, die nach „ProChoice“ aussahen, wurde der Zugang zu diesen Straßen durch das USK verwehrt. Viele Platzverweise wurden ausgesprochen.
Im „1000-Kreuze-Marsch“ wurde gebetet und gesungen. Eine Frau fuhr Rosen in einem Kinderwagen, eine andere schleppte ein Foto mit einem Fötus und dem Text „Papa, schau … Ich bin ein Junge“.
Aus den Seitenstraßen hallte immer mal wieder ein Sprechchor von denen, die es geschafft hatten an die Kreuze-Meile zu gelangen.
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An der Luitpold Brücke vor dem Friedensengel wurden wieder alle zurückgedrängt, die kein Kreuz trugen. Abgeschirmt vom USK wurde auf der Brücke stehend und kniend gebetet. Als Höhepunkt wurden Rosen in die Isar geworfen. Jede Blume wurde von einem Namen begleitet „Horst“ „Simone“…
Das Meer der etwa 150 Kreuze bewegte sich gleichmässig über die Brücke. Plötzlich erhob sich ein Kreuz aus der Masse in die Höhe und verschwand in einem anmutigen Bogen in der Isar. Der Querulant wurde von der Polizei abgeführt. Nachdem festgestellt worden war, dass er das Kreuz nicht geraubt, sondern ordnungsgemäß bei der allgemeinen Kreuzausgabe überreicht bekommen hatte, blieb nur der Vorwurf des Verstoßes gegen das Abfallgesetz. Das Kreuz ist Abfall?
Der Tag endete erschöpft, aber gestärkt in einer fröhlich-wilden After-Demo-Party im Kafe Marat.
Wahrscheinlich erschrocken von den Sprechchören wie zum Beispiel „Eure Kinder werden so wie wir!“ verlangte ein Teilnehmer des „1000-Kreuze-Marsches“ am folgenden Sonntag in einer E-Mail an das Queer Kafe, den „gestrigen Schreihälsen“ eine Verhütungserlaubnis oder sogar eine Verhütungspflicht aufzuerlegen. „Vielleicht wäre es ja sogar überlegenswert, diese generell von der Weitergabe ihres Erbgutes/ihrer Überzeugungen auszuschließen.“
(Das Foto mit dem Kruzifix im Abfall entstand 2008 auf dem Salzburger Kommunalfriedhof.)
Was vorher geschah
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Weitere Artikel

MY BODY MY CHOICE Kurzbericht auf indymedia
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Radio LORA-Beitrag zum Thema

Beitrag über die ProChoice-Demonstration auf www.freie-radios.net, dem Audioportal Freier Radios

13 Kommentare

  1. Man muss nun wirklich kein (christlicher) Fundamentalist oder gar Neonazi sein, um die Tötung von Kindern im Mutterleib abzulehnen. Ich bin keins von beidem, trotzdem empfinde ich Slogans wie “Abtreibung ist Frauensache” als einen Ausbund an Zynismus und Menschenverachtung. Wenn diese ProDeath-Schwachmaten das nächste Mal unter meinem Fenster vorbeidemonstrieren, halte ich einen Eimer heißes Wasser bereit.

  2. @Marco:
    Ich hätt ja fast ein wenig Mitleid mit dir ob deiner Idiotie, wenn dir das angebliche „Leben“ eines kleinen Zellhaufens wichtiger als das Leben der Schwangeren ist.

  3. @Marco: Ich weiss nicht wo du im Slogan: Abtreibung ist Frauensache, Zynismus oder gar Menschenverachtung erkannt haben willst.
    Es ist nunmal so, das eine Schwangerschaft im Körper einer Frau stattfindet, und deshalb nicht von kirchlichen, staatlichen oder sonstwiegearteten Institutionen ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte stattfinden kann.
    Oder möchtest du z.b. das deine Behandlung im Krankenhaus zukünftig vom örtlichen Kleriker auf Bibelkonformität geprüft wird?

  4. @Bernd
    Das hat mit Bibelkonformität nichts zu tun. Ich selbst bin konfessionslos, das heißt jedoch nicht, dass ich ohne jede Moral durchs Leben gehe. Wenn du nicht der Meinung bist, dass das Leben eines Kindes mehr wiegt als das Persönlichkeitsrecht einer Frau, dann bist du das Produkt einer Gesellschaft, die jeden Wertmaßstab verloren hat. Da wünsche ich mir sogar als Agnostiker, dass die Religion wieder mehr Einfluss auf unsere Gesellschaftspoltik bekommt, denn ist mir jeder christliche/islamische/jüdische Fundi lieber als diese Pro-Choice-Nazis.

  5. Lieber Marco,
    Ein Recht auf Abtreibung kommt nicht einer Abtreibungspflicht gleich. Zynisch und menschenverachtend ist es eher einer Frau die Selbstbestimmung über Ihren Körper abzusprechen und/oder die Eventualität über ein zukünftiges Leben mit prophezeiischem Übermut über ein tatsächliches Leben zu stellen.
    Diese Wertvorstellung von Leben, sieht man auch in den Morden an ÄrztInnen durch Abtreibungsgegnerinnen in den USA bestätigt.

  6. @Sandra
    Exteme Ausprägungen findest du in jeder Bewegung, ob religiös oder politisch. Und das Recht auf Selbstbestimmung gilt bis zum Zeitpunkt der Empfängnis, bevor es durch ein höheres Gut ersetzt wird.
    Aber das führt eh zu nix. Ich habe mich nur darüber aufgeregt, dass diese Schwachmaten durch unser schönes, buntes Westend marschieren und dort ihre Todesbegeisterung kundtun dürfen. Nazis begegnen einem unter den unterschiedlichsten Masken, und es wird Zeit, dass man der ProChoice-Bewegung die ihre vom Gesicht reißt.

  7. Ob die Eventualität eines neuen Lebens wirklich ein „höheres Gut“ als die Selbstbestimmung und/oder das Leben einer Frau ist, kannst du dir denke ich selber beantworten.
    Mit Todesbegeisterung und Nazi-Vergleichen relativierst du eher den Greuel des Nationalsozialismus.
    Wir sind also insofern der selben Meinung: Eine weitere Diskussion, mit der von dir vorgebrachten Diskussionskultur „führt eh zu nix“.

  8. @Sandra
    Höher als das Leben der Frau habe ich nicht gesagt. Steht dieses auf dem Spiel, muss natürlich eine Abwägung stattfinden. Die Kurzform Nazi ist ihrer eigentlichen Bedeutung übrigens schon lange beraubt und wird – gerade auch auf Seiten der politischen Linken – für Fanatiker jedweder Art gebraucht. So ist die Bezeichnung für eine Bewegung, die eine Todeskultur fest in unserer Gesellschaft verankern will, m.E. angemessen.

  9. Nabend!
    Na, das war ja eine echt tolle Aktion, Ihr Mord-Befürworter! Geht Ihr denn auch genauso „Heldenhaft“ gegen Islamisten vor….Ich denke nicht, nein…Also, Klappe zu, setzen: Sechs!

  10. @Marco Die von dir Verwendeten Begriffe entlarven dich als Anhänger der Abtreibungsgegner. Es ist also völlig wertlos so zu tun als wärst du Agnostiker. Ausserdem sind die Mordanschläge auf ArztInnen nicht irgendwelche extremistische Minderheit der Antiabtreibungs-bewegung sondern passen sehr gut in eurer allgemeines Konzept von Abschreckung (Drohanrufe, Gehsteigbelästigung etc.pp). Um Leben geht es euch überhaupt garnicht. Euch geht es um die Umsetzung eines Dogmas.
    Deswegen sind euch auch die etlichen Frauen egal, die Jährlich bei illegalisierten Schwangerschaftsabbrüchen verrecken. Euere Ansichten gehen einfach an der sozialen Wirklichkeit vorbei. Abgetrieben wird und wurde seit Ewigkeiten. Wenn ihr Föten retten wollt, dann schafft gesellschaftliche Zustände in denen Kinderkriegen kein Armutsrisiko bzw. Existenzbedrohend ist.
    „Hät‘ Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben!“

  11. @Marco-Polo
    Dass ich Abtreibungsgegner bin, habe ich ja deutlich gemacht. Deswegen muss ich doch nicht religiös oder Teil irgendeiner Bewegung sein. Wenn quasi vor meiner Haustür ein Mob seine faschistoiden Parolen hinaus brüllt, darf ich ja wohl noch eine Meinung dazu haben. Und wenn du denkst, dass diese Meinung Christen vorbehalten ist, dann solltest du dir mal anhören, wie mein türkischer Nachbar über euch denkt.

  12. @Marco Entschuldigung das war in der Tat missverständlich ausgedrückt. Dein Jargon entlarvt dich als Teil dieser Abtreibungsbewegung, die fundamentalistisch christlich ist. Deswegen sind deine Versuche hier so zu tun als wärst du ein empörter Nachbar auch mehr als peinlich.
    Religiöser Schwachsinn ist natürlich nicht nur Christen vorbehalten. Gibt ja noch soviele andere Religionen auf der Welt. Danke für die Korrektur!

  13. hallo marco , erstmal sieht man wie primitiv du bist wenn man deine nazi-vergleiche sieht .
    die demonstration representierte kein „totenkult„ und man braucht schon eine extrem große fantasie um sich sowas vorzustellen . vielleicht wolltest du es so sehen …. aber es war eine fröhliche , bunte , fantasievolle demonstration die sich für mehr demokratische freiheiten in form von selbsbestimmtem handeln einsetzte .
    und es ist auch egal wie dein nachbar über uns denkt , denn solange er denkt ist es okay ……
    also wenn du uns als nazis beschimpfst lenkst du nur von deonem beschränktem weltbild ab . du kannst sicherlich nicht mal faschismus defenieren ohne auf wikiipedia zurückzugreifen zu müssen .
    und nochwas für dich und unsere fundamentalistischen freunde , wenn ihr menschenleben retten wollt solltet ihr nach afrika fahren und dort brunnen graben und essenpakete verteilen , denn jährlich verhungern 40000 kinder .
    MY BODY MY CHOICE

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  4. Meine Demo gehört mir « Antisexistisches Aktionsbündnis München

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