Nationalsozialistische Erinnerungskultur im Oberland

Aktuell erleben wir einen Rechtsruck wie seit langen nicht mehr. Gerade der Tabubruch hat Hochkonjunktur. Dinge die man früher nicht gesagt hätte, weil man dachte aus der Geschichte gelernt zu haben, sind heute beinahe zu Conversation-Startern mutiert. Ein Thüringer Lehrer kann sich öffentlich mit Nazi-Metaphern äußern und die deutsche Erinnerungskultur als Schande bezeichnen, und dennoch wird er nicht aus einer im Bundestag vertretenen Partei ausgeschlossen. Zuletzt meinte der Vorsitzende eben jener Partei auch die Naziverbrechen als „Vogelschiss“ in einer langen stolzen deutschen Geschichte ausmachen zu können. Die Verbrechen der Vergangenheit interessieren also nicht mehr, angeprangert werden die neuen Verbrechen, wie die Nothilfe für Geflüchtete auf dem Mittelmeer. Daran lässt sich schon erkennen, wie gefährlich es ist, die Erinnerungskultur an die Verbrechen gegen ein positives Geschichtsbild auszutauschen. Dazu passt dann auch Erika Steinbachs Aufruf Facebook mit stolzen Fotos von Opas in Wehrmachtsuniformen zu fluten. Stolze Erinnerung an Völkerrechtsverbrecher soll also wieder möglich sein. Wir sprachen mit Max van Beveren, der auf seinem Blog über die Geschichte und Traditionspflege des Nationalsozialismus im Oberland schreibt. Als erstes wollten wir wissen, wie nationalsozialistische Traditionspflege im Oberland aktuell aussieht.
Ausführliche Berichte zu diesem und weiteren Themen finden sie unter: www.nationalsozialismusimoberland.blogspot.com