Bei den Bildern vom Fußballfreudentaumel in den gut gefüllten Stadien der Europameisterschaft, fragt man sich: „Wann hab ich eigentlich das letzte Mal so viele enthusiastische Menschen auf einem Haufen gesehen?“ – Die Antwort ist einfach, aber überraschend: Vermutlich im August 2020 und zwar auf Bildern aus Weißrussland bzw., wie es richtig heißt,: Belaruss. In diesem Sommer, vor etwas mehr als einem Jahr, war der Glaube an Veränderung in dem Land mit dem stolzen Diktator Aljaksandr Lukaschenka greifbar. 100.000de gingen auf die Straßen und hofften auf Veränderung. Aber bald gab es keine Bilder mehr, das Internet war gesperrt, die Demonstrant*innen wurden massenhaft eingesperrt, gefoltert und ganz allgemein brutal ihrer freien Meinungsäußerung beraubt. Zuletzt hatte der belarussische Diktator ein Flugzeug gezwungen, in Minsk zu landen, um anschließend den Blogger Protassewitsch, der an Bord war, festnehmen zu lassen.
Von der einstigen Revolution bleibt also nicht mehr viel. Aber am kommenden Mittwoch, 14.07. um 21 Uhr wird der Film „Courage“ gezeigt, der mit Bildern des Protests aus dem August 2020 diesen kurzen Moment der Hoffnung wieder aufscheinen lässt. Wir fragten den Regiseur Aljaksej Palujan, was ein Dokumentarfilm jetzt noch bringen kann.
Aktuelle Kinotermine unter: https://riseandshine-cinema.de/portfolio/courage