Nachdem die Rettungsaktionen am Kabuler Flughafen, die nach all der bürokratisch verkleideten Flüchtlingsabwehr zuvor ohnehin mehr ein Feigenblatt war, nun zum Abschluss kommt, verbleibt Afghanistan mitsamt seinen Bewohner*innen den Gotteskriegern als Beute. Shamim Mirzei, die bei Radio Dreyeckland Freiburg nun wieder die Sendung Afghan-aleman macht, ist einerseits froh, dass mit dem Abzug der USA der Krieg wohl vorbei ist, andererseits hat sie große Angst, was die Taliban nun vorhaben. Den Beteuerungen der Taliban, dass sie nun „gemäßigter“ sein werden als vor 20 Jahren, glaubt sie kein Wort. Überall herrscht große Furcht, insbesondere weil Mädchen ab zwölf Jahren nun von den gottgefälligen Taliban-Kriegern in Zwangsehen gezwungen werden. In einigen Landesteilen, wie in der Stadt Herat, soll das bereits zu systematischen Vergewaltigungen und Zwangsehen geführt haben. Von anderen Berichten über Massenmorde und Exekutionen mal ganz abgesehen. Hier Teile des Interviews mit der afghanische Kollegin Shamim Mirzei, die in Freiburg lebt.