Am Dienstagabend haben Aktivisten des SUBs, dem Schwulen Kommunikations- und Kulturzentrum München e. V. und dem LQZ, dem Lesbisch-Queeren-Zentrum für Ihre Rechte in der Müllerstraße demonstriert. Die zentrale Forderung richtet sich an den bayerischen Staat: Es soll endlich ein bayerischer Aktionsplan gegen Homo- und Trans*-Phobie entwickelt werden. Unser Reporter Lennard Cramer hat zwei Demonstrant*Innen interviewt.
Der 17. Mai als Tag der Demonstration wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschloss, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen. Transsexualität wurde erst 2018 mit dem Erscheinen der ICD-11 von der WHO als „Krankheit“ gestrichen. Bis 1994 waren homosexuelle Handlungen in der Bundesrepublik durch den §175 („Wiedernatürliche Sexualpraktiken“) unter Strafe gestellt. Im Gegensatz dazu wurde der § 175 in der DDR schon seit den späten 1950er Jahren nicht mehr angewendet, wenngleich er auch hier in abgewandelter Form bis 1989 offiziell weiter existierte.
IDaHoBIT* steht für International Day against Homophobie Biphobie Transphobie inter und Weiteres. Hier wird die internationale (medizinische) Befreiung am 17. Mai gewürdigt und gleichzeitig auf längst überfällige Reformbedürfnisse unserer gesetzlichen Vorgaben hingewiesen.
Weitere Informationen und Veranstaltungshinweise der Szene findet Ihr unter:
SUB, das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum München e. V.