Zur Zeit findet in Katar die Fußball Weltmeisterschaft statt und im Vorfeld wurde sehr viel Kritik an dem Land geübt. Es wird davon ausgegangen, dass bis zu 6.500 Menschen bei den Bauarbeiten der Stadien ums Leben gekommen sind. Und die Kritik ist natürlich völlig berechtigt, allerdings sollten wir uns auch nicht täuschen lassen und so Tun als würde die Deutsche Industrie nicht auch ihre Todesopfer fordern. Erst diesen Dienstag hat die IG Bau eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der sie bekannt gab, dass bereits bis Ende August diesen Jahres 56 Bauarbeiter tödlich verunglückt sind. Es sind fast 66.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle registriert worden. Rein statistisch ist damit bis Ende August alle vier Tage ein Bauarbeiter ums Leben gekommen. Und das sind nur die Zahlen der IG Bau. Wenn man den Zahlen der gesetzlichen Unfallversicherungen glaubt, dann sterben pro Woche durchschnittlich 10 Menschen bei der Arbeit. Darüber haben wir ein Interview mit der Politikwissenschaftlerin Renate Dillmann geführt: