Wissenschaft kontrovers – Wie sinnvoll sind Grenzwerte?

AutorInnen: Günter Löffelmann
Produktionsdatum: 15.12.2019
In der Sendung geht das Wissenschaft kontrovers Moderationsteam der Frage nach,
wie Grenzwerte in Technik und Medizin zustande kommen, wie sinnvoll sie sind und
was sie mit uns machen.
Infos zur Redaktion Wissenschaft kontrovers erhalten Sie über diesen Link.
Hier kann die Sendung nachgehört werden:

und hier können Sie die Sendung als Podkast downloaden.
 

3 Kommentare

  1. Wie wäre es denn mal,, wenn Ihr Euch vielleicht VOR der Sendung schlau machen würdet. Die Klimakonferenz hatte den Titel „COP 25“ (Conference of the Parties No 25).
    Und nein, die 2-Grad-Grenze ist nicht aus der hohlen Hand entstanden. Die 2 Grad haben als Hintergrund eine CO2-Konzentration von 400 bis 560 ppm.
    Und die 1,5-Grad-Grenze steht so im Klimavertrag und ist nicht „irgendwie“ aufgekommen, wie Goede behauptet. Im Oktober 2018 gab der IPCC sogar ein Papier mit dem Titel „Sonderbericht zur Umsetzung des 1,5-Grad-Zieles“ heraus.
    Kann man alles schön bei Wikipedia nachlesen:
    „Das Zwei-Grad-Ziel wurde erstmals von dem Ökonomen William D. Nordhaus in den Jahren 1975 und 1977 formuliert.“
    Blödsinn:worüber Ihr das redet: Bei 2,1 Grad passiert nichts. Dann steigt nur die Wahrscheinlichkeit, dass etwas mit mehr als 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit passiert. Es gibt keine scharfe Grenze zwischen „tolerablem“ und „gefährlichem“ Klimawandel. Ein wenig naturwissenschaftliches Grundlagenwissen würde nichts schaden.
    Das Elend der Journalisten: Keine Ahnung von Statistik! Keine Ahnung von Wahrscheinlichkeitsrechnung. Es wäre dringend nötig, dass Journalisten sich mal ein Statistiklehrbuch reinziehen. Besondern beschämend: Ihr wollt „Wissenschafts-„Journalisten sein – und dann Null Ahnung von Mathe und Statistik.
    Ein Grenzwert bedeutet immer, dass ab einem bestimmten Wert die Wahrscheinlichkeit um mehr als 50% steigt, dass ein negativer Effekt auftritt. Unterhalb des Grenzwertes passiert natürlich auch schon was, nur eben mit einer Wahrscheinlichkeit von weniger als 50 Prozent.
    Lungenärzte: Muss man wirklich so lange über solchen Blödsinn reden? Das Beispiel hat doch nur die Politiker blamiert, die solchen Stuss für Evidenz halten.
    Mehr als 5 Minuten kann man Eure Sendung nicht aushalten.

  2. Lieber KB (ich gehe davon aus, dass Sie männlich sind, Frauen treten üblicherweise nicht so auf),
    besten Dank für Ihren Kommentar und Ihre Klarstellungen. Sie haben es halt einfach drauf. Aber lassen Sie mich als elenden Journalisten kurz auf Ihre Polemik eingehen:
    Ihr Zitat: „Und nein, die 2-Grad-Grenze ist nicht aus der hohlen Hand entstanden. Die 2 Grad haben als Hintergrund eine CO2-Konzentration von 400 bis 560 ppm.“
    Hmmm, da haben Sie eine Maßzahl durch eine andere ersetzt. Haben wir jetzt was gewonnen? Wird das Ganze jetzt plausibler? Im Übrigen: Ihr Verweis auf Wikipedia, wonach William D. Nordhaus das Ziel erstmals formulierte, bringt uns hier keinen Schritt weiter, der hat es als Grundlage für Kosten-Nutzen-Analysen verwendet.
    Ihr Zitat: „Bei 2,1 Grad passiert nichts. Dann steigt nur die Wahrscheinlichkeit, dass etwas mit mehr als 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit passiert.“
    Es steigt also die Wahrscheinlichkeit, dass etwas mit 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit passiert?! Ein Satz, wie vom Himmel gefallen. Muss ich nochmal nachdenken. Oder wir machen es uns mit einem Zitat aus Ihrer eigenen Quelle etwas einfacher: „ Grundlage des WBGU war auch hier die Annahme, dass bei Überschreiten der Zwei-Grad-Grenze Kipppunkte (tipping points) erreicht würden, die weitere, nicht lineare, unumkehrbare und in ihren Konsequenzen kaum einschätzbare Folgen nach sich zögen.“ Ist schon klar, dass wir mit Risiken hantieren und nicht mit Gewissheiten, diese Einsicht dürfen Sie uns Journalisten in unserem Elend schon zutrauen. Nur, dass bei 2,1 Grad NICHTS passiert, wie Sie schreiben, ist eben auch nicht gewiss.
    Ihr Zitat: „Es gibt keine scharfe Grenze zwischen tolerablem und gefährlichem Klimawandel.“
    Auch klar. Man muss dann halt ein Ziel setzen. Wie schwer man sich in der Klimadebatte damit tut, zeigt meines Erachtens auch der Korridor zwischen 1,5 und 2 Grad. Politische Festlegungen eben, bei denen nicht nur wissenschaftliche Evidenz eine Rolle spielt.
    Ihr Zitat: „Ein Grenzwert bedeutet immer, dass ab einem bestimmten Wert die Wahrscheinlichkeit um mehr als 50% steigt, dass ein negativer Effekt auftritt.“
    Ich maße mir nicht an, über alle existierenden Grenzwerte Bescheid zu wissen, aber sorry, was das „immer“ angeht, ist das einfach nur Unsinn. Sie wissen vermutlich nicht, wie medizinische Grenzwerte zustande kommen, was da alles eine Rolle spielt. Vielleicht haben Sie das mit den 50 % auch einfach nicht richtig verstanden. Ihre Quelle schreibt: „Um das Zwei-Grad-Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % einzuhalten, hätte das Kohlendioxidäquivalent der Konzentration der wichtigsten Treibhausgase nicht über 450 ppm steigen dürfen.“
    Ihr Zitat: Lungenärzte: Muss man wirklich so lange über solchen Blödsinn reden?
    Wir meinen ja, denn auch das kann zur Aufklärung beitragen und hoffentlich dazu führen, dass Einlassungen, wie jene der 100 Lungenärzte, künftig anders beurteilt werden. Im Übrigen: Sie können jederzeit ausschalten. Oder eine eigene Sendung machen.
    Eigentlich macht es ja Spaß, über solche Sachen zu debattieren und Argumente auf den Prüfstand zu stellen. Schön, wenn dann Wissen, Erfahrungen und Assoziationen aus verschiedenen Richtungen aufeinander treffen. Sie haben uns nur leider ein prägnantes Beispiel dafür geliefert, wie weit es mit der Debattenkultur her ist, wenn man sich hinter einer anonymen E-Mail-Adresse verstecken kann. Man hat keine Lust, an dieser Stelle weiterzumachen.
    Mit besten Grüßen
    Günter Löffelmann

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