Der VDK hat als größter deutscher Sozialverband mit bundesweit über zwei Millionen Mitgliedern, davon allein 740.000 in Bayern, durchaus politisches Gewicht. Und seine Stimme wird auch von der CSU in Bayern wahrgenommen. Deswegen schauen wir heute mal genauer auf die Jahrespressekonferenz des VDK Bayern, auf der es natürlich vor allem um die Frage ging, welche sozialen Folgen Corona bzw. welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf den Sozialstaat hat.
Zunächst berichtete Michael Pausder, Landesgeschäftsführer des VdK Bayern, über die Arbeit des VDK in Zeiten von Corona, er sprach über die gestiegenen Beratungszahlen in den Anlaufstellen des VDK – sei es die Beratung bei der Arbeitslosenversicherung, bei der Rentenversicherung oder bei der Pflegeversicherung. Die Zunahme bei den Beratungen zeigt auch und vor allem das Elend des deutschen Sozialstaats.
Die Beratungsstatistik zeigt, wo den Menschen in der Corona-Pandemie der Schuh drückt. Viele befürchten zu Recht einen sozialen Abstieg oder sind schon konkret damit konfrontiert. Michael Pausder wies dann noch auf einen Skandal hin, der zunehmend die von der Politik gerne und oft propagierte Inklusion von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt in Frage stellt. Rund 43.000 Arbeitgeber bundesweit beschäftigen noch immer keinen einzigen schwerbehinderten Menschen, obwohl sie dazu gesetzlich verpflichtet wären. Und Corona mache die Situation jetzt noch schlimmer.
Ab Mittwoch, 30. Dezember 2020, finden Sie hier dann einen Beitrag von Ulrike Mascher, Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Bayern. Sie berichtet über die Situation in der häuslichen Pflege. Für den VDK ein Bereich, im dem die Politik sofort handeln, genauer gesagt, den Katastrophenfall ausrufen müsste. Leider aber werde die häusliche Pflege weder politisch noch medial wahrgenommen. Und das obwohl die Gruppe der Pflegebedürftigen, die zuhause von ihren Familien versorgt werden 70 Prozent aller Pflegebedürftigen ausmache, so Mascher.
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