Politischer Aschermittwoch mit Ebermann & Trampert im EineWeltHaus

Am (Ascher-)Mittwoch, den 17. Februar 2010 um 20:00 Uhr stellen Thomas Ebermann und Rainer Trampert ihr satirisches Programm zur Weltwirtschaftskrise im EineWeltHaus in der Schwanthalerstraße 80 vor.
Eintritt: 10.- Euro
Kartenreservierung: info@agentur-o.de
Weitere Informationen: www.agentur-o.de

Politisches am Aschermittwoch

Münchenpremiere

Ebermann & Trampert: Vertrauen!

bz

Vertrauen ist gut – Ebermann und Trampert sind besser.
Die Bürger_innen dieses krisengeschüttelten Landes brauchen eines dringender denn je: Vertrauen. Genau das schaffen jetzt Thomas Ebermann und Rainer Trampert mit ihrem neuen, gleichnamigen Programm. Wenn die sogenannten Experten ratlos sind, sorgen Ebermann und Trampert für den Durchblick: „Wirtschaftsgutachten haben selten unter 500 Seiten. Dafür sind Horoskope etwas genauer.“ Schon seit etwa zehn Jahren pflegen die ehemaligen Grünen-Politiker das Genre der Lesebühne. Ihre Auftritte sind eine minimalistische, beinahe puristische Veranstaltung: Ebermann und Trampert am grünen Tisch, vor sich ein Stapel Papier, einige Magazine und ein paar Bücher. Sie lesen einfach die Geschichten vor, die das Leben so schreibt. Dabei trägt einer das Stück vor, das er sich ausgedacht hat und der andere die Zitate, auf denen es basiert: „Die Welt ist so bekloppt, wie wir sie besprechen.“ Politische Unterhaltung für den klaren Kopf. Und wer könnte besser die alltäglichen Fragen und Sorgen besser aufs Korn nehmen als die geübten Realkabarettisten Ebermann und Trampert. Besser ist eben nur noch die Realität!

Folgende Themen werden unter anderem bearbeitet:
Nach den ersten geplatzten Papieren suchten die Deutschen Halt und fanden ihn bei „Helmut Schmidt“ (Trampert), der die Krise aus der Sicht eines Oberleutnants der Wehrmacht erklärt. In dem Stück „Vertrauen“ (Trampert) wird erläutert, warum die beiden, obwohl man es ihnen nicht ansieht, das Vertrauen in die Finanzmärkte zurückgewinnen wollen. Woher sollen Kinder sich das Grundvertrauen fürs Leben holen, wenn die Eltern ihre Erbschaft verspielt haben? Keiner hat die Komplexität der Krise so volkstümlich auf den Punkt gebracht, wie der Leiter der Raiffeisenfiliale in Bobingen: „Man kann mit 100 Grad kochen, auch mit 130 Grad. Aber wenn man den Schnellkochtopf auf 150 dreht, dann explodiert er. Und dann braucht man nicht nur einen neuen Topf, sondern muss die ganze Küche renovieren. Aber das ist nicht das Problem, sondern dass keiner mehr Schnellkochtöpfe kauft.“
In schweren Zeiten kriegen nur Menschen, die sich gut anziehen und sich zu benehmen wissen, einen Job. Wie man auf die Schnelle zu guten Manieren kommt, erfährt das Publikum in dem Stück: „Der Job-Knigge“ (Trampert). In der „Elite-Uni“ (Ebermann) wird vermittelt, was unter semiotisch reinen, prädiskursiven Wegen durch das architektonische Rauschen der Sinne zu verstehen ist. Da Trampert und Ebermann ihren gesellschaftlichen Aufstieg planen, machen sie sich vorsorglich mit den Golf-Regeln (Ebermann) vertraut.
Um das gestörte Verhältnis zu Unternehmern zu verbessern, wird eine Trauerfeier für den Milliardär „Adolf Merckle“ (Trampert) inszeniert. Sie begleiten 32 afrikanische Flüchtlinge auf einem „Abschiebeflug“ (Trampert) nach Afrika. In „Anglizismen-Jäger“ (Ebermann) wird über den Kampf des Vereins zur Rettung der Deutschen Sprache gegen Anglizismen berichtet. In einem Gespräch mit „Bischof Marx“ (Ebermann) über die Krise wird deutlich, dass keiner mehr Angst vor dem Sozialismus haben müsste, wenn wir zur scholastischen Theologie des Mittelalters zurückkehrten. Trampert und Ebermann beenden ihr Programm mit „Letzten Worten“ (Ebermann) großer Persönlichkeiten. „Die Zeit“ stellte auf Seite eins „7 Fragen an den Kapitalismus“ (Trampert). Gibt es den Kapitalismus überhaupt? Geht es ohne Blase und Absturz? Und 5 weitere Fragen, auf die Trampert und Ebermann antworten werden. Je nach Laune besteht die Möglichkeit, sich noch an Richard Wagners Mordgeschichte „Der Ring der Nibelungen“ (Trampert) oder an etwas anderem zu berauschen.

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Bildquellen: Wolfram Kastner, O Agentur für kulturelle Entwicklung