Abschlussfilm „Cleveland Versus Wall Street“ auf dem Münchner Filmfest

Mit dem Film „Cleveland Versus Wall Street – Mais mit dä Bänkler“ ging das 28. Münchner Filmfest am Sonnabend, den 3. Juli 2010 zu Ende.
Der Film des Schweizer Regisseurs Jean-Stéphane Bron erzählt die Geschichte eines Gerichtsverfahrens, das hätte durchgeführt werden müssen. Es ist ein Film-Prozess, aber die Story, die ProtagonistInnen und die Beweise und ZeugInnenaussagen entsprechen der Wirklichkeit.
Am 11. Januar 2008 verklagten Rechtsanwalt Josh Cohen und seine Partner, beauftragt durch die Stadt Cleveland, 21 Banken, die sie für die Immobilienkrise verantwortlich halten, die die Stadt verwüstet hat. Die Wall Street Banken, die sie angreifen, versuchen mit allen Mitteln, die Eröffnung des Prozesses zu verhindern.
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Filmmakers Live mit (von links nach rechts) Andreas Ströhl, Rechtsanwalt Josh Cohen, Regisseur Jean-Stéphane Bron und die Cleveland-Aktivistin Barbara Anderson
Der Film hatte auf dem Festival in Cannes in diesem Jahr seine Weltpremiere. Andreas Ströhl holte ihn zum Filmfest nach München, wo der Film sein zweites screening erlebte.
Ein Interview mit dem Regisseur Jean-Stéphane Bron des Schweizer Radios DRS 2
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Auf der Abschluss-Pressekonferenz des 28. Münchner Filmfestes präsentierte Festivalleiter Andreas Ströhl die Zahlen: die vorläufige Besuchszahlen liegen bei ungefähr 65.000. Das ist das zweitbeste Ergebnis. 2007 kamen 75.000 BesucherInnen.
Abhängig sind die Zahlen von Faktoren wie der WM, dem Sommerwetter, der Anzahl der gezeigten Filme und Vorstellungen. („Wir hatten das Pech, dass Deutschland weitergekommen ist.“ Andreas Ströhl)
13 Preise wurden verliehen.
Der Publikumspreis der Abendzeitung und von Bayern 3 ging an den Südtiroler Film „Bergblut“.
Der One Future Preis wird von der kirchlichen Interfilm-Akademie München vergeben. Lediglich ein undotierter „Ehrenpreis“ wird überreicht.
Ab 2011 will die Tellux-Film GmbH einen Preis für Filme ausschreiben, die sich um „Menschenrechte, Religion, Natur und Umwelt“ bemühen. Mehrheitsgesellschafter der Tellux Beteiligungsgesellschaft sind neun katholische Bistümer. Eine Jury wird es nicht geben. Erzbischof Marx wird den mit wahrscheinlich 10.000 Euro dotierten Preis überreichen.
Festivalleiter Andreas Ströhl und Pressesprecher Michael Amtmann zeigten sich zufrieden mit „Deutschlands sonnigstem Festival“. Andreas Ströhl sprach eine Publikumsbelobigung aus. Trotzdem die meisten der fremdsprachigen Produktionen mit englischen Untertiteln liefen, wurden die Filme gut besucht. Hatte doch OB Ude geweissagt „die Spreu würde sich vom Weizen trennen“. Sogar als „wahre Cineasten“ hatte Christian Ude seine lieben Münchnerinnen und Münchner bezeichnet.
Die Retrospektive des Österreichers Ulrich Seidl stieß auf großes Interesse und ausverkaufte Vorstellungen.
Der Tag der Filmmusik „filmtonart“ konnte dank einer größeren Verzahnung auf breiteren Zuspruch stoßen und wird fortgesetzt werden.
Der Schwerpunkt des Filmfestes 2011, das vom 24. Juni bis 2. Juli stattfinden wird, wird Schweden sein.