Lasst das Öl im Boden

„Lasst das Öl im Boden“ – die Yasuni / ITT-Initiative in Ecuador und das
Konzept der Nicht-Förderung von Erdöl-Ressourcen
Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Alexandra Almeida, Umweltaktivistin
Kulturladen Westend | Ligsalzstr. 44 | München
Montag | 08.11.2010, Beginn 20 Uhr | Eintritt frei

Alexandra Almeida, Aktivistin der Umweltorganisation Acción Ecologica aus Ecuador wird den aktuellen Stand der Yasuni-Initiative beleuchten, Details zum Konzept des Öl-im-Boden-Belassens darstellen und eine Einführung in die Zukunft erdölfreier Gesellschaften geben.
Darüber hinaus können weitere Themen wie die Kritik an Emissionshandel und Alternativen zu den UN-Klimaverhandlungen und die aktuelle politische Situation in Ecuador diskutiert werden.
Rund 900 Millionen Barrel Erdöl liegen unter dem Boden des Yasuní-Nationalpark im Nordosten des Landes; dies ist knapp ein Viertel der gesamten verbliebenen Erdöl-Reserven Ecuadors.
Die Umwelt-NGO Acción Ecologica hat jahrelang dafür gekämpft, dass diese Reserven nicht angetastet und der Yasuni-Nationalpark, in welchem es mit die höchste Biodiversität gibt und auch zwei indigene Stämme in freiwilliger Isolation von der Zivilisation leben, nicht zerstört wird.
Acción Ecologica ging es dabei nicht nur um den Nationapark, die Yasuni-Initative soll ein Paradebeispiel sein, wie die Ölreserven nicht bis zum letzten Tropfen aufgebraucht werden, sondern auf nationalem wie internationalem Niveau ein Pradigmenwechsel eingeläutet wird, weg von fossilen Energieträgern und erdölbasierter Produktion, hin zu erneuerbaren Energien und erdölfreien Gesellschaften.
Tatsächlich übernahm dann die ecuadorianische Regierung die Idee der Yasuni-Initiative des Öl-im-Boden-Belassens und forderte dafür von der internationalen Staatengemeinschaft Kompensationszahlungen für die Hälfte der zu erwartenden Staats-Einnahmen, wenn das Öl nicht gefördert wird.
Die Bundesregierung war das erste Land, welches konkrete Zahlungszusagen machte: 650 Millionen Euro über den Zeitraum von 13 Jahren. Im August 2010 wurde endlich der Treuhandfonds bei der UN-Institution UNDP angesiedelt und eröffnet. Doch Entwicklungsminister Niebel will von den bereits im Jahr 2008 vom deutschen Bundestag gemachten Zahlungszusagen nichts wissen und zweifelt den Treuhandfonds an.
Außerdem ist gerade in der Diskussion, dass die Yasuni-Initative nicht wie ursprünglich eine echte Einsparung von CO2-Emissionen bedeutet durch die Nicht-Förderung und Nicht-Verbrennung der 900 Mio Barrel Öl, sondern dass sie Teil der UN- Klimaverhandlungen und des Kyoto-Protokoll wird und Konzerne durch Einzahlung in den Yasuni-Fonds Verschmutzungsrechte für ihre Produktionen in anderen Ländern erkaufen können.
Es steht also gerade viel auf dem Spiel und Yasuni wird gerade ein größeres Thema, auch hier in Deutschland.
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