Filmreihe zum Militärputsch in Argentinien vor 35 Jahren

vom 06.06. bis 10.06.11
Vor 35 Jahren putschte in Argentinien das Militär. Der Diktatur der Generäle fielen zehntausende Menschen zum Opfer. Unzählige wurden inhaftiert, gefoltert oder ins Exil getrieben. Mit einer kleinen Filmreihe wollen wir die Ereignisse wieder ins Gedächtnis rufen und dabei den Schwerpunkt auf einen – wie wir meinen – bislang weitgehend ausgeblendeten Aspekt legen: die Unterstützung, die die Militärdiktatur seitens der bundesdeutschen Regierung und der in Argentinien angesiedelten deutschen Industrie erfahren hat.
Es freut uns, dass im Rahmen der Filmreihe auch Gaby Weber, Jounalistin und Filmemacherin aus Buenos Aires nach München kommen wird und am 6. und 7. Juni nach den Filmvorführungen zur Diskussion zur Verfügung steht.
Unser Dank gilt auch dieses Jahr dem »Netzwerk« der selbstverwalteten
Betriebe in München. Sie stellen ihre Werkstätten, Läden etc. für eine
Filmvorführung zur Verfügung.
06.06.11, 20.00 Uhr
Wunder gibt es nicht
Dokumentarfilm, Argentinien 2003, Regie: Gaby Weber
Basis-Buchhandlung, Adalbertstraße 41
in Anwesenheit der Regisseurin Gaby Weber
Im Mittelpunkt des Filmes stehen die engen Verbindungen der Firma Mercedes-Benz mit derMilitärdiktatur Argentiniens. Die darin enthaltenen Aussagen legen den Schluss nahe, dass sich der Konzern der Dienste der Militärs bediente, um unliebsame Mitglieder der Belegschaft »verschwinden« zu lassen.
07.06.11, 20.00 Uhr
Todesursache Schweigen
Dokumentarfilm, BRD 2003, Regie: Frieder Wagner und Elvira Ochoa-Wagner
Holzkollektiv, Neureutherstraße 20
Der Film beschäftigt sich anhand der Geschichte des »Verschwundenen« Klaus Zieschank mit der Militärdiktatur und der Rolle der BRD. Die sozial-liberale Regierung unter Helmut Schmidt steht unter Verdacht, sich aus Rücksicht auf gute Wirtschaftsbeziehungen an der »Verschwörung des Schweigens« beteiligt zu haben. Zeugenaussagen widerlegen die bis heute offiziell vertretene Haltung der deutschen Regierung »alle zur Verfügung stehenden Mittel« eingesetzt zu haben, um die »Verschwundenen« mit deutscher Herkunft zu retten.
In Anwesenheit von Gaby Weber, Filmemacherin aus Buenos Aires
09.06.11, 20.00 Uhr
Pantéon Militar
Dokumentarfilm, BRD/Argentinien 1991, Regie: Wolfgang Landgräber
Sponton, Maistraße 55
Der Film beschreibt detailliert den Kreislauf von Staatsverschuldung und militärischer Aufrüstung in Argentinien während der Herrschaft der Junta. Dokumentiert wird auch die enge Zusammenarbeit der deutschen Bundesregierung und Rüstungsindustrie mit Argentinien. Unter Bruch geltender Gesetze konnten Konzerne wie Thyssen und Blohm+Voss U-Boote, Kriegsschiffe und anderes Material liefern. Nach dem die USA ein Rüstungsembargo gegen Argentinien verhängt hatten, war die BRD 1977 der größte Waffenlieferant der Diktatur.
10.06.11, 20.00 Uhr
Sur
Spielfilm, Argentinien 1988, OmU, Regie: Fernando Solanas
Kulturladen Westend, Ligsalzstraße 44 (Rgb.)
Ein Film, der keiner Beschreibung bedarf. Ein Meisterwerk des lateinamerikanischen Kinos. Anschauen!
Mehr Infos unter Trigon-Film
Eintritt jeweils 3,- / 2,- Euro
Mit Unterstützung des Netzwerks München. In Kooperation mit Kurt-Eisner-
Verein – Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bayern. Das Ökumenische Büro wird
unterstützt vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München