Veranstaltungstipps 6.-8.6.15

Veranstaltungstipps für 6.6.-8.6.
Ganz im Zeichen von TTIP-Protest und der gemeinsamen Empörung über die weit verbreitete Armut und ihre wenigen Profiteure steht das Kulturprogramm, dass von 13 Uhr bis in den Abend am Königsplatz für intelligente Unterhaltung aus Anlass des G7-Gipfels sorgen soll. Mit dabei u.a. Jan josef Liefers & Band, die Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson Sirleaf, Kweku Mandela und Moderator Michael Mittermeier. Mit dabei aber auch, Achtung, Bundesminister Gerd Müller, CSU, Claudia Roth, Michaela May und Mutter Beimer bzw. Marie-Luise Marjan. Da wird die Toleranz der GipfelkritikerInnen auf eine harte Probe gestellt…
Ansonsten am Samstag erwähnenswert: Natürlich das Stustaculum, dass ausgeläutet wird u.a. mit der Preisverleihung in Sachen Kabarett und Kleinkunst: Die Goldene Weißwurst, um halb acht. Und im reichhaltigen Programm in Sachen Musik live unter etwa 20 Acts zu finden: Red Manhole zwischen Klezmer und Volx-Chanson, der Royal Tea Club und der Herr Lehmann. DJs schließen sich an, in der Studentenstadt rund um und in allen Häusern bis tief in`die Nacht drinnen und von 11 Uhr vormittags bis etwa 23 Uhr draußen.
Dann hätten wir ein Atelierfest im Angebot in der Feldmochinger Straße 7 im Atelierhaus Super Unholzer, von 14 Uhr bis abends treffen sich da die bildenden Künstler zu Livemusik, u.a. von der Antun Opic Band und Lecker Essen mit allen Interessierten – das Programm gibt’s auf superplusstudio.de.
Auch spannend: Der Kultur-Botschafter von der Elfenbeinküste, Urbain N`Dakon mit Melodien und Geschichten, die uns die afrikanische Seele näher bringen, in der Mohr-Villa ab halb acht.
Sonntagstipps:
In der Pasinger Fabrik ab 19 Uhr: Drei kritische südasiatische Blicke auf das Migrationsthema, mit dem Musiker Roman Chowdhury, der Choreografin Sandra Chatterjee und die Wissenschaftlerin Urmila Goel, die Projekte zur bikulturellen Identität vorstellen und sie dann unter der Gesprächsleitung von Kulturwissenschaftlerin Simone Egger diskutieren.
Gleichzeitig kann man im Cafe Schauburg einem neuen Talkformat beiwohnen, bei Krauthausens neuer Reihe „Face To Face“ geht es heute um`s Thema Inklusion mit Comedian Martin Fromme und Gisela Höhne, der Leiterin des Berliner Rambazamba-Zirkus. Die Musik besorgt das Duo Blind & Lame.
Im schwulen SUB-Zentrum, Müllerstr. 14 beginnt um halb acht die Lesung von Lutz van Dijk aus „Verdammt starke Liebe…“ über den Briefwechsel zwischen dem schwulen Polen Stefan Kosinski, der für seine Liebesbriefe an einen jungen deutschen Soldaten 1942 zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde.
Viel zu selten gespielt (zum Beispiel im Volkstheater, dass sich zur Zeit vorzugsweise an dürftigen Neoklassizismen zu ergötzen scheint) wird Herbert Achternbusch – erfreulich, dass sein starkes Stück „Susn“ über eine freie bayrische Radikale um 20 Uhr den Werkraum der Kammerspiele füllt.
„Zeit ist ein Arschloch.“ Dieses trockene Statement überschreibt das neue Programm der Musikerin und Kleinkünstlerin Cora Frost, zu erleben ab halb neun in der Schweren Reiter.
Und noch der Montag.
Am Richard-Strauß-Brunnen trifft man sich von 12 bis 20 Uhr zu einer Straßenlesung mit Musik und Münchner SchauspielerInnen verschiedener Bühnen, die aus den Erlebnissen und Ergebnissen des alternativen G7-Gipfels und seines „Think-Tanks“ einen spannenden Nachmittag basteln, mit vorbereitet und begleitet von Attac München.
Um 17 Uhr 30 diskutiert man im Amerikahaus die Ergebnisse des G7-Summits. Hier mit dabei: Prof.Dr. Hans-Werner Sinn, Paul Kleiser vom Münchner Sozialforum, und der wirtschaftspolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Dieter Janecek.
Da treffen sich die blassbraunen Vollpfosten von Bagida auch weiterhin und haben es verdient, dass man sich ihnen in den Weg stellt, spätestens um 19 Uhr an der Brienner Straße neben dem Stiglmaierplatz.
Der begnadete Folkpop-Barde Asaf Avidan aus Israel ist inklusive seiner unverwechselbaren Stimme im Backstage-Werk live zu erleben. Ab 8.
Sehr heftig, aber wichtig: Der Dokumentarfilm „In The Grey Zone“ von Ian Thomas Ash über die Kinder von Minamisoma, einen radioaktiv verseuchten Ort aus der Umgebung von Fukushima, wo die Kids aufwachsen. Müssen. Zu sehen im Werkstattkino, wo ab 22 Uhr 30 dann eine Kurzfilmrolle desselben Filmemachers folgt .
Was immer Sie sich vornehmen: Viel Vergnügen. Und genießen Sie, soweit möglich, auch das Unvorhersehbare!