Am kommenden Freitag, den 8. Juni, steht am Amtsgericht München ein Prozess gegen Kerem Schamberger an. Das ist nicht das einzige Verfahren gegen den Kommunikationswissenschaftler und linken Aktivisten. Es laufen derzeit ein Dutzend weiterer Ermittlungsverfahren. Worum es geht, das hat uns Kerem Schamberger im Interview erläutert.
Vorgeworfen wird ihm von den Behörden zumeist das Zeigen und Posten von Symbolen der Frauen- und Volksverteidigungseinheiten YPJ und YPG in Rojava /Nordsyrien. Das sind die kurdischen Streitkräfte, die den IS erfolgreich aus der Region vertrieben haben.
Die türkische Regierung sieht YPJ und YPG, wie nicht anders zu erwarten, als Terrororganisationen. Aber auch das Bundesinnenministerium hat die Gruppierungen als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK eingestuft. Deswegen wird das Zeigen von Symbolen der Kurden in Rojava, insbesondere von den bayerischen Behörden, strafrechtlich verfolgt – auch wenn mit Rojava vielleicht das einzige demokratische Gebilde im gesamten Nahen und Mittleren Osten entstanden ist.
Warum die Bundesregierung die Kurden nicht unterstützt, das wollten wir von Kerem Schamberger wissen. Zunächst aber haben wir ihn gefragt, was ihm beim Prozess am kommenden Freitag konkret vorgeworfen wird.[display_podcast]Der Prozess gegen Kerem Schamberger findet am kommenden Freitag, den 8. Juni, am Amtsgericht München in der Nymphenburgerstr. 16 statt. Beginn ist um 9.00 Uhr. Die Verhandlung ist öffentlich.